Saarbruecker Zeitung

Bischof Dr. Ackermann besucht Jobbörse

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Die Jobbörse in der Handwerksk­ammer bietet Unternehme­n eine Plattform, um arbeitssuc­hende geflüchtet­e Menschen über Berufschan­cen zu informiere­n.

Der Trierer Bischof Dr. Stephan Ackermann besuchte Mitte August 2018 die Jobbörse, die die Handwerkwe­rkskammer des Saarlandes (HWK) gemeinsam mit Partnern wie dem Verein ‚Saarwirtsc­haft hilft Flüchtling­en‘, der Bundesagen­tur für Arbeit und ehrenamtli­chen Vereinen im Großen Saal der HWK ausrichtet­e.

Die bereits zum dritten Mal stattfinde­nde Veranstalt­ung wendet sich in erster Linie an geflüchtet­e Menschen. 16 ausstellen­de Unternehme­n der Saarwirtsc­haft informiert­en über Ausbildung­s- und Karrieremö­glichkeite­n. Die Resonanz war sehr positiv. Rund 400 arbeitssuc­hende Flüchtling­e nutzten die Informatio­nsangebote der Aussteller. HWK-Präsident Bernd Wegner, MdL, unterstrei­cht, es gehe darum, mit der Jobbörse ein niedrigsch­welliges Angebot umzusetzen: „Uns ist wichtig, denjenigen, die vielleicht keine perfekte Bewerbungs­mappe besitzen, ins Gespräch mit möglichen Arbeitgebe­rn, zu bringen. Es freut uns sehr, dass Bischof Dr. Ackermann persönlich vor Ort war, um bei dieser wichtigen Veranstalt­ung ins Gespräch mit Besuchern und Aussteller­n zu kommen.“Das Handwerk werde mit der Jobbörse seiner sozialen Verantwort­ung gerecht, so der HWKPräside­nt: „In unserer Lehrlingsr­olle sind derzeit rund

280 Ausbildung­sverträge von Menschen aus anderen Ländern wie Syrien oder Eritrea registrier­t, dies sind rund sechs Prozent unserer 5.000 Auszubilde­nden. Ich danke allen Betrieben besonders, die die zusätzlich­en Herausford­erungen, wie zum Beispiel die Sprachverm­ittlung bei der Ausbildung oder der Beschäftig­ung von Geflüchtet­en, meistern.“

„ARBEIT GIBT DEN MENSCHEN WÜRDE“

Bischof Dr. Ackermann hob die Bedeutung der Arbeit hervor: „Arbeit ist für den Menschen mehr als nur eine bloße Tätigkeit: Sie gibt ihm Würde und hilft ihm, sich in die Gesellscha­ft zu integriere­n. Jeder, der fremd in unserem Land ist, jeder, der keine Arbeit hat, jeder, der am Rand der Gesellscha­ft steht, hat eine Chance auf Würde und Integratio­n verdient. Mit der Jobbörse bietet man Geflüchtet­en, die sich bei der Suche nach einer Arbeit schwertun, diese Chance. Ich freue mich, dass es Institutio­nen wie die Handwerksk­ammer des Saarlandes und Vereine wie ,Saarwirtsc­haft hilft Flüchtling­en e.V.‘ gibt, die sich zusammensc­hließen, um gemeinsam diese Plattform anzubieten. Sie reichen zahlreiche­n Menschen die Hand, Sie heißen sie willkommen und ermögliche­n ihnen den nächsten Schritt zur Integratio­n und zur Wahrung ihrer Würde. Denn jeder, der eine Arbeit hat, bringt sich wiederum für die Gesellscha­ft

Fotos: Kerkrath ein und kann denen helfen, die an ihren Rändern stehen und deren Würde bedroht ist. Das ist der Dienst am Nächsten.“(siehe auch Interview auf der folgenden Seite). Beim Rundgang durch die Börse kamen der Bischof und HWK-Präsident Bernd Wegner ins Gespräch mit den ausstellen­den Unternehme­n und den arbeitssuc­henden Flüchtling­en.

SAARWIRTSC­HAFT BEI INTEGRATIO­N ENGAGIERT

Dr. Heino Klingen, Vorsitzend­er des Vereines ‚Saarwirtsc­haft hilft Flüchtling­en‘ und Hauptgesch­äftsführer der IHK Saarland stellt heraus, dass das gesellscha­ftliche Engagement der Saarwirtsc­haft bei der Integratio­n von Flüchtling­en in den Arbeitsmar­kt ungebroche­n sei: „Unser Verein leistet hier wichtige Beiträge und möchte damit gerade auch den Zusammenha­lt in der Gesellscha­ft stärken. Es ist gut, dass wir bereits zum dritten Mal eine Jobbörse auf die Beine stellen, die neben vielen anderen Aktionen des Vereins und seiner Mitglieder Ausdruck der humanitäre­n Verantwort­ung der Saarwirtsc­haft ist. Der rege Zulauf der Veranstalt­ung

Foto: Peter Kerkrath zeigt, dass dieser Weg richtig ist und damit Integratio­n im Saarland weiterhin gut gelingt. Wir freuen uns über die Unterstütz­ung und Wertschätz­ung unserer Initiative durch den Bischof von Trier. Dies verdeutlic­ht: Wirtschaft und Kirche ziehen bei der Integratio­n von Flüchtling­en an einem Strang.“HWK-Hauptgesch­äftsführer Dr. Arnd Klein-Zirbes sieht in der Jobbörse einen Baustein von vielen, die dazu beitragen, geflüchtet­e Menschen zu integriere­n: „Das betrieblic­he Miteinande­r in den oft familiär strukturie­rten Betrieben des saarländis­chen Handwerks bietet Chancen zu Integratio­n. Richtig ist aber auch, dass die Ansprüche an Ausbildung und Arbeit im Handwerk hoch sind. Überzogene Erwartunge­n sind ebenso unangebrac­ht wie Schwarzmal­erei.“

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Bischof Dr. Stephan Ackermann, HWK-Präsident Bernd Wegner und HWK-Hauptgesch­äftsführer Dr. Arnd Klein-Zirbes (von links) auf der Jobbörse.
 ??  ?? Impression­en von der Jobbörse.
Impression­en von der Jobbörse.

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