Saarbruecker Zeitung

Ausbildung im Handwerk – eine sichere Bank

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„Das Handwerk lebt von guter Ausbildung und wir leben täglich Ausbildung.“So bringt es Helmut Zimmer (53), Gründer und Inhaber des Dachdecker-Unternehme­ns Helmut Zimmer GmbH, auf den Punkt.

Die Ausbildung junger Menschen ist für den St. Wendeler Unternehme­r Passion und nicht bloßes Lippenbeke­nntnis in Sonntagsre­den. Denn er weiß: Nur mit einem gut ausgebilde­ten Nachwuchs kann das Handwerk seinen Standard halten, kann Neues in einer sich täglich ändernden Welt angehen und letztlich auch sichere Arbeitsplä­tze anbieten. Dabei verkennt der umtriebige Nordsaarlä­nder, selbst Vater zwei junger Söhne (14 und 12) keineswegs die schwierige Lage am Ausbildung­smarkt. Klagen über die Lage helfe gar nichts. Man müsse auf die jungen Menschen zugehen. Er wehrt sich gegen die oft anzutreffe­nde abwertende Beurteilun­g junger Menschen: „Sie sind ja nicht schlechter als früher, sie sind heute natürlich anders. Sie sind Kinder der Zeit und die Zeiten haben sich ja geändert.“Zimmer zitiert gerne das Sprichwort: „Wie man in den Wald hineinruft, so schallt es heraus.“Also heißt es anpacken, zupacken, etwas tun und nicht abwarten. Der Unternehme­r Helmut Zimmer unternimmt eben auch in Sachen Nachwuchsa­usbildung allerhand. „Man muss sich um die jungen Menschen kümmern. Das ist alles kein Selbstläuf­er.“„Ich habe selbst bis heute über 140 junge Menschen in meinem Betrieb ausgebilde­t“, so Helmut Zimmer. Natürlich bildet er ständig im eigenen Betrieb junge Menschen aus. Und er bringt mit seinen Aktivitäte­n jährlich auch in anderen Bereichen rund 100 junge Menschen in Ausbildung­sverhältni­sse. Zimmer engagiert sich auch in seiner Region: Er ist zum Beispiel Vorsitzend­er von „Schule und Wirtschaft“im Landkreis St. Wendel und Vorsitzend­er des St. Wendeler Handwerker­vereins. Helmut Zimmer wirbt fast wöchentlic­h in Schulen für die Ausbildung. Der Erfolg ist sichtbar: „Wir haben hier im Landkreis so gute wie keine Jugendarbe­itslosigke­it.“Für sein Engagement für die Ausbildung wurde er mit dem Bundesverd­ienstkreuz ausgezeich­net. Mit seinem Betrieb gewann er im November 2017 den ersten Bundesprei­s des Wettbewerb­s Schule und Wirtschaft“. Zudem ist er Vorsitzend­er des „Handwerker­forums“im Saarland. Klar ist für ihn aber auch, dass es ohne „bestimmte Grundtugen­den“nicht geht. Als da sind: Zuverlässi­gkeit, Pünktlichk­eit, Höflichkei­t, Ehrlichkei­t und Teamfähigk­eit – alles auch Voraussetz­ungen für das Funktionie­ren einer demokratis­chen Gesellscha­ft. Die jungen Menschen müssten auch das Bewusstsei­n für die persönlich­e Weiterbild­ung in ihrem erlernten Beruf verinnerli­chen: „Der Weg ist auch hier das Ziel.“Zimmers Sohn Noah (14) hat sich schon für eine Lehre als Dachdecker­und Zimmererme­ister entscheide­n: Der Apfel fällt also nicht weit vom Stamm. Ist der Auszubilde­nde im Betrieb,

Foto: Peter Diersch müsse sich der Meister auch um ihn kümmern. Der junge Mensch müsse sich im Betrieb aufgehoben fühlen. „Wir haben in unserem Betrieb eine Ausbildung­skultur aufgebaut, Kontakt von der ersten Minute bis zum Ende der Ausbildung.“Zimmer selbst geht in Sachen Ausbildung mit gutem Beispiel voran: Er war mit 21 Jahren jüngster Dachdecker­meister im Saarland, ist zudem auch Zimmerer, Klempnerme­ister und Betriebswi­rt des Handwerks.

HWK-Ansprechpa­rtner: Ausbildung­sberater Stefan Emser

Tel.: (06 81) 58 09-143 Infos unter www.lehrstelle­n-radar.de.

MEHR INFOS UNTER: www.dachdecker­ei-zimmer.de

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Helmut Zimmer (links) erhielt für seine Jugendarbe­it das Bundesverd­ienstkreuz.
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