Feinstaub ist schädlicher als Stickoxide
(np) Luftverschmutzung ist gefährlicher als bisher angenommen. Feinstaub erhöht zum Beispiel das Risiko für Lungenkrebs, berichtet die Universität Ulm. Und das Helmholtz-Zentrum München warnt vor Feinstaub als Auslöser einer sogenannten Insulinresistenz bei Kindern, einer Vorstufe zum Diabetes. Die industrielle Luftverschmutzung sei insgesamt weltweit für jährlich mehr als vier Millionen Todesfälle verantwortlich, erklärt die Mainzer Universitätsklinik.
„Besonders der Ultrafeinstaub macht uns hierbei große Sorgen“, warnt der Kardiologie-Professor Thomas Münzel. Die Partikel, die nur etwa die Größe eines Virus haben, wandern, sobald sie inhaliert worden sind, über die Lunge ins Blut. Sie lösen in den Adern eine Entzündung aus, die schließlich zur Gefäßverkalkung führt. In letzter Konsequenz erhöhe der Ultrafeinstaub damit das Risiko für einen Herzinfarkt und andere Herzerkrankungen.
Wichtig zu wissen sei dabei gerade in Zusammenhang mit der Dieseldiskussion, dass in erster Linie Feinstaub und nicht Stickoxide die Adern schädigten, erklärt Münzel. Professor Jost Lelieveld vom Max-Planck-Institut für Chemie in Mainz: „Die Ultrafeinstaub-Teilchen werden hauptsächlich in der Atmosphäre aus Emissionen von Verkehr, Industrie und Landwirtschaft gebildet.