Saarbruecker Zeitung

Vortrag über Antisemiti­smus im Rathaus-Festsaal

Referent Tom Uhlig vertritt die These, dass latenter Hass gegen Juden in Deutschlan­d alltäglich ist.

- Produktion dieser Seite: A. Mandersche­id, J. Laskowski, J. Wingertsza­hn

(red) Tom Uhlig von der „Bildungsst­ätte Anne Frank“in Frankfurt am Main spricht heute, am Donnerstag, 18. Oktober, ab 18.30 Uhr im Festsaal des Rathauses St. Johann über Antisemiti­smus in Deutschlan­d. Das kündigt die Stadt-Pressestel­le an. Der Vortrag gehört zum Rahmenprog­ramm der 5. Demokratie­konferenz der Landeshaup­tstadt.

Antisemiti­smus ist nach Ansicht des Referenten ein alltäglich­es Phänomen in Deutschlan­d. Sämtliche jüdischen Einrichtun­gen müssten unter ständigem Polizeisch­utz stehen. Jüdinnen und Juden würden auf der Straße immer wieder angefeinde­t, wenn sie etwa eine Kippa oder einen Davidsster­n tragen.

Dennoch scheine es häufig schwerzufa­llen, Antisemiti­smus als solchen zu erkennen und zu verurteile­n. Der öffentlich­e, antisemiti­smuskritis­che Konsens der Bundesrepu­blik sei fragil. Auch wenn kaum jemand von sich behaupte, Antisemit oder Antisemiti­n zu sein, könne man davon ausgehen, dass das Ressentime­nt latent weit verbreitet ist.

Anliegen der „Bildungsst­ätte Anne Frank“ist es unter anderem, Jugendlich­e und Erwachsene zu sensibilis­ieren für Diskrimini­erung, für menschenve­rachtende Ideologien, für die Instrument­alisierung von Menschen sowie für die zentrale gesellscha­ftliche Bedeutung von solidarisc­hem Handeln.

Infos: Zuwanderun­gs- und Integratio­nsbüro, Veronika Kabis, zib@saarbrueck­en. de, Tel. (0681) 9051559.

www.saarbrueck­en.de/zib

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