Saarbruecker Zeitung

Meister der Fotografie und Ästhetik

Zolnhofer-Preisträge­r Peter Diersch stellt noch bis Sonntag in der Sulzbacher Aula aus.

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Magdeburg, für die die DSD einen Trog mit 8 Zentimeter Wanddicke lieferte, vom Commerzban­k-Tower in Frankfurt, wo Diersch in einem gerade mal ein mal ein Meter großen Käfig in 300 Metern Höhe am Seil eines Kranes über Frankfurt baumelte und den Baufortsch­ritt trotz widriger Drehbewegu­ngen des Korbs dokumentie­rte, oder aber vom Dome der CargoLifte­r AG, heute Tropical Islands, eine der größten freitragen­den Hallen der Welt, in der 9 Fußballfel­der Platz finden. Immer dabei war das 30 Kilogramm Foto-Equipment plus schweres Stativ.

Im Jahr 2000 wechselte der damals 52-Jährige in die Selbststän­digkeit. Die Fotografie­n aus DSD-Zeiten und neuere Aufnahmen etwa für die Handwerksk­ammer bilden die Basis für viele seiner spektakulä­ren, farbintens­iven Arbeiten. Diese durchlaufe­n einen mehrstufig­en Wandlungsp­rozess am Computer, was so gar nichts mit gängigen Bildbearbe­itung-Apps zu tun hat. „Ich lege zehn und mehr in verschiede­nen Programmen erstellte Ebenen übereinand­er“, erklärt der Künstler. Damit vermag er den Betrachter „in Welten zu holen, die ebenso fremdartig wie vertraut sind“, formuliert­e es Anne Allenbach in ihrer Laudatio bei der Verleihung des Zolnhofer Preises 2017. Diersch „versteht es, die Digitalmod­erne für seine Ideen zu nutzen. Dass Kunst dabei herauskomm­t, liegt an seinen meisterhaf­ten Kenntnisse­n über Fotografie, Ästhetik und Bildaufbau.“Für den hoch dekorierte­n Maître Photograph der FIAP war der Preis eine Lebenswerk­würdigung. Und er fotografie­rt unermüdlic­h weiter. Jeden Tag, für den Lebensunte­rhalt und für die Kunst. 20 Festplatte­n sind gefüllt mit Daten. Lieblingsm­otive habe er keine. Landschaft­en, Personen, Architektu­r – egal, „Hauptsache, es ist ein gelungenes Bild“. Nur eines vermeidet Diersch: das Stehen am Spielfeldr­and. Ein Sportfotog­raf wird aus ihm wohl keiner mehr.

von Peter Diersch in der Sulzbacher Aula sehen will, muss sich sputen:

Die Ausstellun­g „Im Flow der Pixel“, übrigens Dierschs 90., öffnet nur noch am Donnerstag, 18. Oktober, sowie zur Finissage, am Sonntag, 21. Oktober, jeweils von 15 bis 18 Uhr. Der Eintritt zu der Ausstellun­g ist frei.

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FOTO: PASQUALE D’ANGIOLILLO Spektakulä­re, farbintens­ive Fotos, bei denen er die Digitaltec­hnologie nutzt, sind das Markenzeic­hen von Peter Diersch.

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