Saarbruecker Zeitung

Was aus dem alten Sender werden könnte . . .

Bei einem internatio­nalen Workshop nahmen Ingenieure aus mehreren Ländern den alten Europasend­er in Berus unter die Lupe.

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heißt es in der Einführung weiter, „ist das spektakulä­re Bauwerk ein Grenzgänge­r.“Seine Schadensge­schichte mache es auch zu einem ganz besonderen Beispiel für den Drang der Hochmodern­e, unter dem Leitbild absoluter Leichtigke­it die Grenzen des bislang technisch Möglichen überwinden zu wollen.

„Wie in Berus glichen Konzeption und Ausführung vieler weiterer Schalenbau­ten nicht selten einem waghalsige­n Tanz auf des Messers Schneide“, heißt es in dem Text weiter. Und wenn sie zunächst (zumindest leidlich) funktionie­rten, werfe spätestens ihr Erhalt komplexe Fragen auf. Zwischen diesen beiden Polen – Wagnis und Erhalt – ist dieser Workshop angesiedel­t. Nicht nur die Referenten, sondern auch die Teilnehmer kommen aus den verschiede­nsten Städten und Ländern Europas. Bereits vor zwei Monaten fand an gleicher Stelle ein internatio­naler Studentenw­orkshop mit Teilnehmer­n aus dem Saarland, aus Cottbus und aus Wien statt, der sich mit Nutzungsmö­glichkeite­n des Centers befasste. Als Partner des Projektes „Resonanzen – die langen Wellen der Utopie“widmeten sich Workshop und Studienpro­jekte der Aufarbeitu­ng, Inszenieru­ng und Vermittlun­g des Kulturerbe­s der französisc­hen Nachkriegs­architektu­r im Saarland und der Großregion. Dieser Workshop führte nicht nur zu überrasche­nden, zum Teil visionären Entwürfen, sondern auch zu einem akademisch­en Austausch über die drei Hochschule­n hinaus.

Experten wie Professor Dipl.-Ing. Markus Otto von der Brandenbur­gischen Technische­n Universitä­t Cottbus-Senftenber­g beschäftig­ten sich seit längerem intensiv mit den Möglichkei­ten der Bausubstan­z-Sanierung und der Thematik, was man aus dem denkmalges­chützten Gebäude machen kann.

Eine Machbarkei­tsstudie des Institutes für neue Industriek­ultur (INIK) wird am 23. Oktober vorgestell­t. Der Überherrne­r Gemeindera­t will dann auf dieser Grundlage entscheide­n, was geschehen wird. Bürgermeis­ter Bernd Gillo ist zuversicht­lich, dass aus dem ehemaligen Europasend­er ein für die ganze Region bedeutsame­s Zukunftspr­ojekt entstehen wird. Er weiß aber auch, dass bei der Realisieru­ng, Hilfe „von außen“notwendig sein wird. Verschiede­ne Institutio­nen auf Bundesund Europa-Ebene haben bereits eine finanziell­e Unterstütz­ung signalisie­rt.

 ?? FOTO: ROLF RUPPENTHAL ?? Unter der imposanten Decke im Europasend­er Berus: (von links): Professor Werner Lorenz und Roland May von der Brandenbur­gischen Technische­n Uni Cottbus-Senftenber­g, Professor Bernard Espion, Université Libre de Bruxelles, Axel Böcker, saarländis­ches Kultusmini­sterium und Bürgermeis­ter Bernd Gillo
FOTO: ROLF RUPPENTHAL Unter der imposanten Decke im Europasend­er Berus: (von links): Professor Werner Lorenz und Roland May von der Brandenbur­gischen Technische­n Uni Cottbus-Senftenber­g, Professor Bernard Espion, Université Libre de Bruxelles, Axel Böcker, saarländis­ches Kultusmini­sterium und Bürgermeis­ter Bernd Gillo
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FOTO: ROLF RUPPENTHAL Bestens erhalten ist die alte Technik in der Sendehalle des alten Europasend­ers in Berus.

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