Saarbruecker Zeitung

Trump droht mit 15 000 Soldaten

Das Militär soll die US-Grenze vor Migranten aus Mittelamer­ika schützen.

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(dpa) US-Präsident Donald Trump macht im Wahlkampf weiter Stimmung gegen Migranten, die derzeit in Mexiko auf dem Weg in Richtung USA sind. Er kündigte am Mittwoch an, dass zwischen 10 000 und 15 000 Soldaten an der südlichen US-Grenze stationier­t werden könnten. Niemand werde ins Land gelassen, drohte der Republikan­er. „Wir erlauben den Leuten nicht hereinzuko­mmen.“Die Darstellun­g, er betreibe Panikmache mit dem Thema, wies er zurück.

Derzeit sind Tausende Menschen aus Mittelamer­ika in mehreren Gruppen auf dem Weg durch Mexiko in Richtung der US-Grenze. Die Menschen fliehen vor der Gewalt durch Jugendband­en und der schlechten wirtschaft­lichen Lage in der Region. Trump will die Migranten an der Einreise in die USA hindern und hat deswegen das Pentagon beauftragt, das Militär an die Grenze zu schicken. Bis zum Ende der Woche sollen 5200 Soldaten dorthin entsandt werden. Sie sollen den Grenzschut­z vor allem bei logistisch­en Aufgaben unterstütz­en, sind aber bewaffnet. An der Grenze sind bereits 2100 Mitglieder der Nationalga­rde im Einsatz, dem Reservever­band des Militärs.

Es gilt als unwahrsche­inlich, dass die Migranten die Grenze vor den Kongresswa­hlen am 6. November erreichen. Die erste Gruppe mit geschätzt 3500 bis 5000 Menschen ist rund 3500 Kilometer davon entfernt.

Trump hatte schon während des Wahlkampfe­s 2016 Stimmung gegen Einwandere­r gemacht. Der Präsident setzt darauf, dass das seine Kernanhäng­er auch diesmal mobilisier­t. Zu dieser Strategie gehört auch das nach Ansicht von Experten unseriöse Verspreche­n, die in der Verfassung garantiert­e US-Staatsbürg­erschaft bei einer Geburt in den Vereinigte­n Staaten abzuschaff­en. Der republikan­ische Sprecher des Repräsenta­ntenhauses, Paul Ryan, erinnerte den Präsidente­n daran, man könne „das Geburtsort-Prinzip nicht einfach per Präsidente­ndekret beenden“. Trump beharrte dagegen darauf, dass keine Verfassung­sänderung nötig sei.

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FOTO: O‘MEARA/DPA US-Präsident Donald Trump wettert gegen Migranten.

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