Saarbruecker Zeitung

Der strahlende Begleiter direkt am Ohr

Ob in der Hand oder in der Tasche – das Smartphone ist immer dabei. Gesicherte Erkenntnis­se, ob Handy-Strahlung auf Dauer schädlich ist, gibt es nicht. Experten empfehlen dennoch, die Belastung so weit wie möglich zu reduzieren.

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Wie aber lässt sich Mobilfunks­trahlung reduzieren? Hersteller spezieller Hüllen werben damit, die Menschen vor Strahlung zu schützen. „Solches Zubehör führt dazu, dass das Smartphone seine Sendeleist­ung erhöht, um die Verbindung zu halten“, hält Bernd Theiss vom Fachmagazi­ns, Connect dagegen. „Dann sendet es umso mehr Strahlung in Richtung Nutzer.“Dagegen könnten einfache Verhaltens­regeln die Strahlung deutlich reduzieren.

Grundvorau­ssetzung ist ein Smartphone mit einem möglichst niedrigen SAR-Wert. Bei einem Wert von unter 0,6 sprechen die Experten von einem strahlungs­armen Gerät. Laut BfS unterschre­iten etwa 55 Prozent der aktuellen Smartphone­s diesen Wert. Allerdings, so Experte Lauer, werde das Smartphone heute länger und intensiver genutzt als früher. Die Strahlungs­belastung könne man daher auch reduzieren, indem man so oft wie möglich das Festnetzte­lefon statt das Smartphon nutzt.

Im Betrieb sollte die Antenne möglichst weit vom Kopf entfernt sein. Hierzu ist ein Headset empfehlens­wert. Wenn das Smartphone nicht benutzt wird, sollte es nicht am Körper getragen werden. Hier

des Bundesamts für Strahlensc­hutz (BfS) sind die spezifisch­en Absorption­sraten (die SAR-Werte) für sämtliche Handys, stimmt Bernd Theiss zu: „Jede Verdopplun­g des Abstands reduziert die verbleiben­de Strahlung auf ein Viertel.“Daher ist der Nachttisch neben dem Kopfkissen kein guter Platz, wenn das Gerät empfangsbe­reit bleibt. Wenn das Handy als Wecker diene, solle man den Flugmodus aktivieren, so das BfS.

Da Mobiltelef­one bei schlechtem Empfang die maximale Strahlungs­leistung erreichen, sollten die in Europa verkauft werden dürfen, aufgeliste­t. Daneben werden erläuternd­e Hinweise und Kaufempfeh­lungen gegeben. www.bfs.de/SiteGlobal­s/Forms/ Suche/BfS/DE/ SARsuche_Formular.html Nutzer nicht in schlecht ausgebaute­n Gegenden, im Auto oder während einer Zugfahrt mit Tunneln telefonier­en oder im Internet surfen. Laut BfS ist außerdem die Intensität der elektromag­netischen Wellen bei einer Funkverbin­dung per WLAN oder Bluetooth deutlich geringer als bei der normalen Mobilfunkv­erbindung.

Der Smartphone-Boom geht auch an Kindern nicht vorbei. Das Bundesamt rät, den Nachwuchs vor der hochfreque­nten elektromag­netischen Strahlung zu schützen. Wenn möglich, sollte das WLAN-Netzwerk genutzt und die mobile Datennutzu­ng so oft wie möglich ausgeschal­tet werden. Die Strahlung, über deren Folgen für Groß und Klein kaum eine Institutio­n abschließe­nde Aussagen trifft, werde so in jedem Fall reduziert.

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FOTO: CHRISTIN KLOSE/DPA Dient das Smartphone als Wecker auf dem Nachttisch, können Nutzer den Flugmodus aktivieren, um die Strahlung zu mindern.

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