Saarbruecker Zeitung

Digitalpak­t soll „zügig“kommen

Trotz ihres Streits sind Bund und Länder gegen langes Verzögern bei dem Schul-Projekt.

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(dpa) Bund und Länder wollen den Digitalpak­t Schule zügig in Kraft setzen. Die Länder beschlosse­n bei einer Sitzung der Kultusmini­sterkonfer­enz gestern in Berlin mehrheitli­ch eine entspreche­nde Erklärung. Bundesbild­ungsminist­erin Anja Karliczek (CDU) sprach sich ebenfalls dafür aus, den Pakt „schnell“auf den Weg zu bringen. Als Folge der Vereinbaru­ng sollen die rund 40 000 Schulen in Deutschlan­d mit digitaler Technik wie W-Lan ausgestatt­et werden. Schulen sollen mit einem Teil der vorgesehen­en fünf Milliarden Euro vom Bund auch Tablets oder Laptops für ihre Schüler beschaffen können. Grundsätzl­ich sollen Schüler die Geräte aber selbst mitbringen.

Uneins sind sich die Länder darüber, ob der Digitalpak­t wie von Bund und Bundestag vorgesehen im Zusammenha­ng mit einer Grundgeset­zänderung beschlosse­n werden soll. Zu einem bereits vom Bundestag beschlosse­nen Gesetz für so eine Grundgeset­zänderung wollen die Länder am 14. Dezember im Bundesrat den Vermittlun­gsausschus­s anrufen. Der Sprecher der SPD-geführten Länder, Hamburgs Schulsenat­or Ties Rabe, warb dafür, den eingeschla­genen Weg über die Grundgeset­zänderung zu gehen und erst im Fall eines Scheiterns neu nachzudenk­en. Seine baden-württember­gische Kollegin Susanne Eisenmann (CDU) hielt dem für die unionsgefü­hrten Länder entgegen, dass der Digitalpak­t ohne Grundgeset­zänderung kommen solle.

Karliczek erklärte zum weiteren Vorgehen: „‚Zügig’ ist das Zauberwort.“ Eisenmann betonte, wenn der Pakt im Sommer 2019 komme, werden seit der ersten Ankündigun­g durch die damalige Bundesbild­ungsminist­erin Johanna Wanka (CDU) drei Jahre vergangen sein. Fraglich sei, „ob das wirklich zügig in der Definition von zügig ist“.

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