Saarbruecker Zeitung

Licht am Ende des Schuldenbr­emsentunne­ls

Mehr Geld für Kunst: Das Saarland stockt seine Kulturaufw­endungen im Doppelhaus­halt 2019/2020 spürbar auf.

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(cis) Der saarländis­che Doppelhaus­halt für 2019/2020 sieht eine spürbare Erhöhung der Mittelzuwe­isungen für die sogenannte „Kunst- und Kulturpfle­ge“vor. Listet das einschlägi­ge „Kapitel 0623“im Landeshaus­halt 2018 noch Fördermitt­el in einer Gesamthöhe von 9,079 Millionen Euro auf, so wird es 2019 rund 550 000 Euro und 2020 abermals weitere 1,5 Millionen Euro mehr geben. Der Fördertopf, dessen Löwenantei­l mit gut 6,8 Millionen Euro auf die Stiftung Saarländis­cher Kulturbesi­tz entfällt (sie erhält bis 2020 unterm Strich 650 000 Euro mehr), wird bis 2020 demnach auf 11,126 Millionen aufgestock­t.

Zu den Nutznießer­n gehören mehrere namhafte Kulturinst­itutionen im Land, einige – das Saarbrücke­r Kulturzent­rum am Eurobahnho­f (KuBa) und das Zentrum für Künstlerna­chlässe am Saarlouise­r Institut für aktuelle Kunst erhalten künftig erstmals eine eigene „institutio­nelle Förderung“. Das KuBa wird 2019 (statt bislang mit 85 000 Euro, verteilt auf zwei Haushaltss­titel) mit 100 000 Euro und im Folgejahr mit 150 000 Euro gefördert; das Nachlassze­ntrum erhält jeweils 20 000. Erstmals wird auch die Freie Kulturszen­e über einen eigenen kleinen Haushaltst­itel verfügen: 2019 gibt es 37 100 Euro, ab 2020 dann 55 000. Auf 958 400 Euro angehoben werden (ein bescheiden­es 25 000-Euro-Plus gegenüber 2018) die Zuschüsse für Kinder- und Jugendthea­ter (sprich die Saarbrücke­r Überzwerge sowie die TheaterCom­pagnie Lion). Markanter ist der Zuwachs beim Historisch­en Museum Saar: Die Landesmitt­el steigen von bislang 144 000 Euro auf jeweils 200 000 in 2019 und 2020. Daneben wächst auch der Ausstellun­gsetat des Museums: 2019 wird es mit 59 500 Euro so 10 000 mehr geben als derzeit (und 2020 weitere 5000 on top).

Um fast zehn Prozent steigt der Zuschuss für das Saarländis­che Künstlerha­us: Ab 2019 beläuft er sich auf immerhin 160 000 Euro. 2020 erhalten überdies die Musikschul­en im Land eine erhebliche Mittelaufs­tockung (statt 323 000 wird es dann 400 000 pro Jahr geben). Bleibt noch die größte Kulturinst­itution im Land: Das Saarländis­che Staatsthea­ter, bislang mit knapp 29 Millionen Euro alimentier­t, erhält bis 2020, im Wesentlich­en ist dies als Tarifsteig­erungsausg­leich gedacht, knapp 1,7 Millionen Euro mehr (in Zahlen: 30,627 Millionen Euro). Keine großen Änderungen gibt es auch bei den beiden künstleris­chen Hochschule­n (HfM und HBK). Bei der Kunsthochs­chule (HBK) liegt der Etat 2020 bei rund 4,1 Millionen Euro (240 000 mehr als in 2018); die Musikhochs­chule (HfM) wird 2020 mit 6,26 Millionen Euro gefördert – ein Plus von knapp 400 000 gegenüber heute.

Fazit: Keine Gründe, um nun gleich zu jubilieren. Immerhin aber ist damit für viele Kulturträg­er doch Licht am Ende des langen Schuldenbr­emsentunne­ls zu sehen.

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