Turbulente Weihnachtsfeier
„Der Wunschzettel“eines Jungen entfaltet in der zauberhaften Komödie eine ungeahnte Kraft.
SAARBRÜCKEN (ry) Ordnungsbeamtin Pauline Schwebe (Anne Schäfer) wünscht sich das Weihnachtsgefühl aus glücklichen Kindertagen zurück. Wie ein wunderbares Zeichen erscheint ihr der handgeschriebene Wunschzettel eines kleinen Jungen, den sie an einem Ampelmast findet: Der kleine Leo Golombeck (Leander Menzel) bittet den Weihnachtsmann, eine einsame Seele zu schicken, die mit seiner Familie das Fest feiern möchte und vielleicht sogar Geschenke mitbringt. Paulines Herz hat er damit schon gewonnen, als sie mit dem Zettel in der Hand bei den Golombecks eintrifft. Auch Leos ältere Schwester Lotte (Mathilda Smidt) und sein etwas trauriger Papa Daniel (Sebastian Ströbel), der seine Frau nach Leos Geburt verloren hat, sind ihr auf Anhieb sympathisch. Obwohl die Erwachsenen trotzdem etwas fremdeln, nimmt das Wunder den von Leo gewünschten Verlauf: Pauline lädt die Golombecks zur großen Weihnachtsfeier mit ihren Eltern, Geschwistern und Ehepartnern samt Kindern ein. Als ihre Mutter Wanda (Lena Stolze) und ihr etwas sehr direkter Vater Birger (Hans-Uwe Bauer) dem jungen Mann, den sie für den langersehnten Freund ihrer Tochter halten, auf den Zahn fühlen, müssen sich Daniel und Pauline tatsächlich als Paar bewähren. Was wie ein Fehlstart in Sachen Romantik wirkt, bekommt nun eine wundervolle Wendung. Denn Daniel weiß Pauline mit einem kleinen Geschenk, wie sie es seit Kindertagen nicht mehr kennt, zu verzaubern.
Mit sanfter Ironie erzählt der Fernsehfilm eine wunderbare Geschichte über Sehnsüchte und die Magie von Weihnachten. Für Regisseur Marc Rensing („Die Frau, die sich traut“), der eher vom Drama kommt, wie er im Interview selbst erklärt, war so ein großes, kammerspielartiges Ensemblestück wie „Der Wunschzettel“eine Herausforderung und daher von Haus aus interessant. „Darüber hinaus hatte unsere Drehbuchautorin Martina Mouchot eine so herrliche Vorlage mit wahnsinnig amüsanten Dialogstrecken und jeder Menge Emotion hingelegt, da war dieses Drehbuch für mich sofort absolut reizvoll. Deshalb habe ich mich auch unglaublich gefreut, Martinas Skript zum Leben erwecken zu dürfen.“Die größte Herausforderung bei den Dreharbeiten war für ihn, Weihnachten in der Weihnachtszeit zu erzählen und im Dezember mit seinem hierzulande sehr wechselhaften Wetter zu drehen. „Erst lag viel zu wenig Schnee in Frankfurt, dann kam er doch – aber immer genau dann, wenn wir ihn gerade nicht gebrauchen konnten. Zudem haben wir etliche Szenen auf dem Weihnachtsmarkt gedreht.“
Der Wunschzettel, 20.15 Uhr, ARD