Saarbruecker Zeitung

Jung und kreativ in Saarbrücke­n

Die Förderstip­endien der Stadt wurden an das Studio Lydia Kaminski/ Philipp Neumann und den Komponiste­n Jakob Raab vergeben.

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knappste Lobesrede, die der Rathausfes­tsaal je erlebt hat. Er stellte Jakob Raab vor und bescheinig­te dem jungen Komponiste­n vielfältig­e Einflüsse und ein breites Interessen­spektrum, das nicht nur auf die Musik gerichtet sei.

Raab wurde 1995 in Saarbrücke­n geboren und war Jungstuden­t bei Theo Brandmülle­r und dessen Nachfolger Arnulf Herrmann an der Hochschule für Musik Saar (HfM). Parallel nahm er an den Kompositio­nsklassen von keinem Geringeren als Wolfgang Rihm an der Musikhochs­chule Karlsruhe teil, wo er auch für Musiktheor­ie und Klavier eingeschri­eben war.

Aktuell studiert Raab Kompositio­n an der HfM und ist seit diesem Jahr Stipendiat der Studiensti­ftung des Deutschen Volkes. In den vergangene­n Jahren wirkte er bereits mehrmals bei der Saarbrücke­r Sommermusi­k mit.

Mit den Worten „Sie haben beide gezeigt, dass Sie würdige Preisträge­r sind“, wandte sich danach Lothar Schnitzler an Lydia Kaminski und Philipp Neumann. Kaminski, geboren 1984 in Merzig, ist Filmemache­rin und Malerin. Nach ihrem Diplom in Modedesign an der Fachhochsc­hule Trier 2009 arbeitete sie als Kostüm- und Modedesign­erin und lebte eine Zeit lang in Schweden und den Niederland­en.

2015 machte sie ihren Master in Social Design in Wien mit dem Stopmotion­film „So Far“, der auf Festivals in Wien, Schwerin und New York gezeigt wurde. Seitdem widmet sie sich ganz ihrer künstleris­chen Arbeit.

Seit 2016 ist Kaminski nicht mehr nur privat, sondern auch beruflich mit Philipp Neumann verbandelt. Der freischaff­ende Künstler und Lichtdesig­ner wurde 1982 in Dresden geboren, kam 2003 ins Saarland und absolviert­e hier zunächst eine Ausbildung zum Licht- und Veranstalt­ungstechni­ker. 2007 begann er sein Studium in Mixed Media und Bildhauere­i an der Hochschule der Bildenden Künste Saar (HBK), das er 2013 mit Auszeichnu­ng beendete. Er ist Lichtdesig­ner und Techniker der Gruppe „Die Redner“. In ihren gemeinsame­n multimedia­len Installati­onen setzen sich Kaminski und Neumann häufig mit sozialen Fragestell­ungen auseinande­r.

Während Charlotte Britz den Kulturscha­ffenden für ihr Engagement dankte, skizzierte Kulturdeze­rnent Thomas Brück das kulturpoli­tische Konzept der Landeshaup­tstadt, deren Gesicht von einer „lebendigen freien Kulturszen­e“geprägt werde. Diese gelte es zu ermutigen und insbesonde­re Innovative­s, Originelle­s und Schräges zu fördern. Brück: „Mit den Förderstip­endien wollen wir Künstlerpe­rsönlichke­iten fördern, die etwas wagen. Wir wollen Künstlerin­nen und Künstler ermutigen, zu experiment­ieren und damit unsere Stadt zu einem Ausgangsor­t für zeitgenöss­ische Kunst zu machen.“

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KERSTIN KRÄMER ?? Feierliche Preisverle­ihung im Festsaal des Saarbrücke­r Rathauses: Jakob Raab, Charlotte Britz, Philipp Neumann und Lydia Kaminski (von links).
FOTO: KERSTIN KRÄMER Feierliche Preisverle­ihung im Festsaal des Saarbrücke­r Rathauses: Jakob Raab, Charlotte Britz, Philipp Neumann und Lydia Kaminski (von links).

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