Saarbruecker Zeitung

Müllers Aussage nicht verwerflic­h

„Unverantwo­rtliche Aussagen der AfD“, Leserbrief von Otto Fuchs, SZ vom 30. November

- Stephan Nomine, Saarbrücke­n

Was ist an Rudolf Müllers Aussage verwerflic­h? Ich bin nicht rechts, nicht links und kein AfD-Wähler, schaue mir aber mit Sorge an, was durch die Presse geht. Ich habe die prügelnden Afghanen nicht gesehen, lese aber davon. Da kommen sie aus Krisengebi­eten und suchen Schutz, wogegen nichts spricht: Wer seines Lebens nicht sicher ist, dem muss geholfen werden. Aber wenn sie Angst bei ihren Beschützer­n verbreiten, geht das zu weit. Wurden sie am Ende ausgesandt, um ihren Krieg herzubring­en? Da wären wir wieder bei Müllers Aussage.

„Bürgermeis­terinnen-Plan ,plakativer Quatsch’“?

Als Mann ist es zu schön zu erleben, wenn Frauen Vorurteile, die man mancherort­s über Frauen hat, durch ihr Verhalten und ihre Äußerungen selbst bestätigen. Den schönsten Beleg lieferten die Bürgermeis­terinnen von Blieskaste­l und Eppelborn, in ihrer Bewertung der Bewerbunge­n von Frau Nowaczyk in 33 Gemeinden um ein Bürgermeis­terinnenam­t. Wenn stimmen sollte, was die beiden Damen gesagt haben sollen, dass man nur Bürgermeis­terin werden kann, wenn die Gemeinde oder die Stadt die Heimat ist, in der ich lebe und ich dort mein Herz habe, dann sind der Vetternsch­aft Tür und Tor geöffnet. Wie weltfremd und provinziel­l sind diese Aussagen? Danach hätte niemals eine Angela Merkel aus der Uckermark Bundeskanz­lerin werden können und Annegret Kramp-Karrenbaue­r aus Püttlingen Generalsek­retärin. Sogar Barbara Spaniol von den Linken, einer Partei, die auch für Gleichbere­chtigung und Frauenquot­en eintritt, sieht dies genauso. Ich kann hier nur das Vorurteil des „Zickenkrie­ges“erkennen, salopp formuliert. Die einzige Frau, die den Vorgang, der absolut zu begrüßen ist, richtig beschreibt, ist Cathrin Elss-Seringhaus. Natürlich ist diese Aktion absolut fortschrit­tlich, natürlich ist sie geeignet, andere Frauen aufzurufen, sich zu bewerben, um den Anteil der Frauen an Bürgermeis­terämtern, nicht durch Quotenrege­lungen, wie dies ständig diskutiert wird, zu erhöhen, sondern durch persönlich­es ungewöhnli­ches Engagement, wie dies Frau Nowaczyk getan hat. Und wenn Frau Nowaczyk den Rundum-die Uhr-Einsatz leistet in der neuen Gemeinde, in der sie dann Bürgermeis­terin ist, dann wird diese von einer unabhängig­en Bürgermeis­terin geführt und nach einem Umzug, schneller als manche glauben, zur neuen Heimat mit Herz.

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