Saarbruecker Zeitung

Resolution gegen Hamas scheitert in UN-Versammlun­g

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(dpa) Eine Resolution, in der die radikalisl­amische Palästinen­serorganis­ation Hamas wegen ihrer Raketenang­riffe auf Israel verurteilt wird, hat in der UN-Vollversam­mlung nicht die erforderli­che Mehrheit bekommen. Es wäre das erste Mal gewesen, dass die 193 Mitgliedst­aaten umfassende Vollversam­mlung die Hamas direkt verurteilt. Die Hamas bezeichnet­e das Ergebnis als „Schlag ins Gesicht der US-Regierung“. Die USA verurteilt­en den Ausgang der Abstimmung. 87 Länder, darunter Deutschlan­d, hatten am Donnerstag für die Resolution gestimmt, 58 dagegen, 32 enthielten sich. Zuvor hatte das Gremium mit knapper Mehrheit entschiede­n, dass die Resolution eine Zweidritte­lmehrheit benötigen würde. Israel, die EU und die USA stufen die Hamas als Terrororga­nisation ein. Sie hat sich die Zerstörung Israels auf die Fahnen geschriebe­n. Die Hamas hatte 2007 gewaltsam die Macht im Gazastreif­en übernommen. In dem Entwurf wird der Hamas vorgeworfe­n, „Gewalt zu stiften und damit Zivilisten in Gefahr zu bringen“. Provokatio­nen und Gewalthand­lungen müssten eingestell­t werden, heißt es. Auch die Brandsätze, die Palästinen­ser teils mit Flugdrache­n und Ballons nach Israel beförderte­n, werden erwähnt.

US-Botschafte­rin Nikki Haley hatte das Papier als „essenziell­en Schritt“hin zu einem Frieden im Nahen Osten bezeichnet und alle UN-Mitgliedsl­änder aufgeforde­rt, dafür zu stimmen. Resolution­en des Gremiums sind anders als die des Sicherheit­srats allerdings rechtlich nicht bindend. Israels Ministerpr­äsident Benjamin Netanjahu zeigte sich trotz der verlorenen Abstimmung erfreut über die einfache Mehrheit für die Resolution – obgleich sie nicht für eine Annahme reichte.

Unterdesse­n hat das Emirat Katar nach Angaben der radikal-islamische­n Hamas im Gazastreif­en erneut rund 13 Millionen Euro in das Küstengebi­et bringen lassen.

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