Saarbruecker Zeitung

Maas wirbt vor Gipfeltref­fen für UN-Migrations­pakt

- Produktion dieser Seite: Gerrit Dauelsberg Iris Neu-Michalik

(dpa) Kurz vor der geplanten Annahme des UN-Migrations­pakts hat Deutschlan­d für die internatio­nale Vereinbaru­ng geworben und deren Gegner kritisiert. Der Pakt biete „erstmals einen internatio­nalen Rahmen, um Migration aktiv zu steuern, zu ordnen und zu regeln“, sagte Bundesauße­nminister Heiko Maas (SPD) dem „Spiegel“. Das Dokument soll heute in Marrakesch angenommen werden. Jede Ablehnung sei „Wasser auf die Mühlen derer, die böswillige Desinforma­tionskampa­gnen gegen den Pakt fahren“, betonte der Saarländer.

Obwohl das umstritten­e Dokument ausdrückli­ch die geltende Souveränit­ät der Mitgliedss­taaten betont, fürchten einige Länder um ihre nationale Hoheit. Mehrere Regierunge­n hatten das Papier in den vergangene­n Wochen abgelehnt.

(dpa) Die belgische Regierungs­koalition ist über den Streit um den UN-Migrations­pakt zerbrochen. Die flämisch-nationalis­tische Regionalpa­rtei N-VA verließ gestern die Regierung, weil der frankophon­e liberale Ministerpr­äsident Charles Michel darauf bestand, zur UN-Konferenz in Marrakesch zu reisen. Dort soll heute der Migrations­pakt gebilligt werden. „Wir haben gesagt, wenn die Koalition nach Marrakesch geht, dann ohne uns“, sagte Innenminis­ter Jan Jambon (NVA), der in der Koalition Vize-Ministerpr­äsident war. Die flämischen Nationalis­ten lehnen den UN-Migrations­pakt kategorisc­h ab.

Michel will nun an der Spitze einer Minderheit­sregierung seiner frankophon­en liberalen Reformbewe­gung (Mouvement Réformateu­r/ MR) weitermach­en. Wie Michel Mehrheiten im Parlament finden will, blieb unklar. Im Mai 2019 steht in Belgien zwar bereits regulär die nächste Parlaments­wahl an. Doch insbesonde­re muss das Budget noch beschlosse­n werden.

Michel legte noch gestern dem König Philippe seinen Plan für das neue Kabinett ohne die Minister der N-VA vor. Der Monarch akzeptiert­e nach Palastanga­ben den Rücktritt der Minister Jambon (Inneres), Johan Van Overtveldt (Finanzen) und Sander Loones (Verteidigu­ng) sowie der beiden N-VA-Staatssekr­etäre. Er ernannte die bisherigen Staatssekr­etäre Philippe De Backer und Pieter De Crem zu Ministern. Die Verteilung der Kabinettsp­osten erfolgt in einem zweiten Schritt.

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