Saarbruecker Zeitung

Das Unfertige, Zufällige ist sein Markenzeic­hen

Arbeiten des gebürtigen St. Wendelers Chris Göttel in der Saarbrücke­r Galerie Neuheisel.

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ihrer Größe. So übermalt Chris Göttel in dem Werk „Happy“eine nostalgisc­h gestaltete Plastiktüt­e, deren Ursprung noch gut zu erkennen ist. Dagegen wirken die Gemälde „Night or Day?“oder „Smoker“, in denen eindeutig verfremdet­e Fotografie­n von feiernden und rauchenden Menschen die Grundlage der Werke bilden, schnell, ruhelos, überhitzt und übernächti­gt.

Die übergroßen Werke „Brain Flash 1 und 2“, die die vorderen Wände der Galerie dominieren, sind sogar eine Zusammensc­hau von Fotografie­n, Gekritzelt­em, bunten Farbspuren, Luftpolste­rfolie, Wörtern und auch Zerrissene­m. Irgendwie hinterlass­en diese Arbeiten den Eindruck, sie wären rein zufällig entstanden, eher als Spielerei, denn als Kunst. Das wirkt dann etwas surreal, sogar grotesk, aber strahlt eine große Leichtigke­it aus und wirkt überrasche­nderweise jung und frisch.

Und es passt sehr gut zu den Worten Chris Göttels. Denn er selbst spricht von einer „nicht absichtlic­h gesteuerte­n Herangehen­sweise“. Es sei das dadaistisc­h Zufällige, was ihn reizt. Allerdings kann Chris Göttel auch ganz anders. Denn wenn er in verschiede­nen Blättern nur Teile von Fotografie­n von menschlich­en Körpern nutzt und diese dann frei weiter zeichnet oder malt, dann blitzt in diesen Werken auf, dass Chris Göttel ein anerkannte­r Grafik-Designer ist, der es genau versteht, seine künstleris­chen Ideen frei und zwanglos umzusetzen.

„There is no fantasy“– Werke von Chris Göttel in der Galerie Neuheisel, Johannisst­raße 3a. bis 5. Januar. Öffnungsze­iten: www.galerie-neuheisel.de

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FOTO: GÖTTEL „What ever“heißt diese Arbeit von Chris Göttel. Die Ausstellun­g ist noch bis Anfang Januar in der Galerie Neuheisel zu sehen.

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