BVB beweist seine Titelreife
Auch im Revierderby auf Schalke bleibt Bundesliga-Tabellenführer Borussia Dortmund ungeschlagen.
war eine Ausnahmeleistung.“
Dank Sanchos Treffer in der 74. Minute kam die Borussia der Herbstmeisterschaft in einem diesmal unspektakulären Derby einen großen Schritt näher. Zum wiederholten Mal trat der seit 14 Ligaspielen ungeschlagene Tabellenführer den Beweis an, auch in engen Partien die Nerven zu bewahren. Unbeeindruckt vom zwischenzeitlichen Ausgleich durch Daniel Caligiuri (61. Minute/Foulelfmeter) schlug er eiskalt zurück. „Die Mentalität stimmt. Viele 50:50-Spiele haben wir in der vergangenen Saison noch verloren“, sagte Torhüter Roman Bürki.
Das Warten der Verfolger auf eine Schwächeperiode der Dortmunder geht deshalb vorerst weiter. Nach Einschätzung von Kapitän Marco Reus wird der langersehnte Erfolg beim ungeliebten Nachbarn sogar für einen zusätzlichen Schub sorgen: „Darauf haben wir alle hingefiebert. Das gibt uns noch mal eine Menge Selbstvertrauen und Kraft.“
Von Spieltag zu Spieltag wird klarer, dass die Meisterschaft in dieser Saison nur über Borussia Dortmund führt. Die Mannschaft wirkt geschlossen wie seit Jahren nicht. Thomas Delaney (7. Minute) war wettbewerbsübergreifend der bereits 17. Torschütze. Weiteres Indiz für die BVB-Meisterreife ist die verbesserte Defensive um Abdou Diallo und Manuel Akanji, mit deren Hilfe auch Spiele gewonnen werden, wenn die Offensivabteilung mal nicht den Unterschied macht.
Gleichwohl meiden alle Beteiligten noch immer zu forsche Kampfansagen Richtung Titel, legten aber ihre Zurückhaltung zumindest beim Thema Herbstmeisterschaft ab. „Wir versuchen alles, um oben zu bleiben, um mit gutem Gefühl in die Rückrunde zu starten“, sagte Bürki.
Von solchen Aussichten können die Schalker derzeit nur träumen. Längst ist die Euphorie über den zweiten Rang in der vergangenen Saison verflogen. Der harmlose Auftritt brachte dem Team vereinzelt Pfiffe von den Fans ein. Dass Mittelfeldspieler Nabil Bentaleb bei seiner Auswechslung in der 55. Minute dem Trainer den Handschlag verweigerte, passte ins Bild.
Das anhaltende Verletzungspech verstärkt die Sorge vor dem Absturz. In Mark Uth, Breel Embolo, Cedric Teuchert, Franco Di Santo und Steven Skrzybski fehlten gleich fünf Offensivkräfte. Zu allem Überfluss musste der bereits mit Achillessehnenbeschwerden in die Partie gegangene Guido Burgstaller bereits nach 36 Minuten vom Feld. Die Personalnot wollte Tedesco nach seiner ersten Derby-Niederlage aber nicht als Ausrede gelten lassen: „Natürlich ist es bitter ohne Stürmer. Uns fehlt einfach die Durchschlagskraft.“