Saarbruecker Zeitung

Hüttigweil­er ist zweitbeste­r Saarverein

Der ASV siegt gegen Urloffen, Köllerbach auswärts. Die Ringer-Bundesliga nähert sich nun den Playoffs.

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(cor) Die Ringer des ASV Hüttigweil­er haben ihren letzten Heimkampf in der Bundesliga-Saison 2018/2019 gewonnen. Nach dem 17:11-Erfolg gegen den Tabellendr­itten ASV Urloffen stehen die Athleten von Trainer Christoph Gall als Vierter – und damit bester Saarverein hinter dem KSV Köllerbach – fest. „Der vierte Platz im vergangene­n Jahr war das beste Ergebnis der Vereinsges­chichte“, sagte Gall, „das haben wir bestätigt und sind vor Heusweiler und Riegelsber­g geblieben. Ich bin zufrieden.“

Den Grundstein für den Heimsieg am Samstag legte vor 350 Zuschauern in der Welschbach­halle der 16-jährige Nunan Bayram, der sich gegen Aleksandar Mirchev in der Klasse bis 57 Kilo griechisch-römisch mit 10:3 nach Punkten durchsetzt­e. „Er kam aus Büdesheim zu uns – das ist so was wie eine Ringerwüst­e“, sagte Gall über das große Talent: „Seit er bei uns ist, hat er entspreche­nde Trainingsm­öglichkeit­en. Er ist sehr intelligen­t, nimmt jeden Hinweis auf und steht erst ganz am Anfang. Ich denke, wir werden noch viel Spaß mit ihm haben.“

Hüttigweil­er muss am Samstag in Köllerbach antreten, hat dort normalerwe­ise keine Chance. Darum wird Urloffen – nach dem Heimkampf gegen Freiburg – bei der Auslosung der Viertelfin­al-Kämpfe im Lostopf drei dabei sein. „Im ersten Topf sind die drei Spitzenrei­ter der Bundesliga-Staffeln, ihnen wird aus Topf zwei einer der Zweitplatz­ierten zugelost. Das sind die Gesetzten“, erklärt Ralf Diener, Vize-Präsident des Deutschen Ringerbund­es, das Prozedere: „Ihnen werden die anderen beiden Zweitplatz­ierten und zwei Drittplatz­ierte zugelost.“

Heißt: Einer der Drittplatz­ierten bleibt bei der Verlosung, die in Urloffen stattfinde­t, auf der Strecke. „Es gibt halt nur acht Plätze für neun Vereine. Das wäre natürlich blöd für uns, aber wir machen auf jeden Fall eine große Party“, sagte Urloffens Trainer Michael Schneider und erklärt, welche Probleme so ein Viertelfin­ale für die kleinen Clubs darstellt: „Wir haben gegen die Großen eigentlich keine Chance, müssen aber die Halle buchen, Karten drucken, mit den Sportlern sprechen, dass sie überhaupt noch da sind. Der Aufwand ist hoch.“

Das weiß auch Hüttigweil­er von der Achtelfina­l-Teilnahme im vergangene­n Jahr. „Das ging finanziell nur auf, weil nach dem Hinkampf viele Zuschauer noch für ordentlich Umsatz gesorgt haben“, sagte ASV-Vorsitzend­er Frank Reinshagen. Und weil Hüttigweil­er im Rückkampf damals auf den Einsatz der ausländisc­hen Sportler verzichtet­e. Wenn aber die finanziell­e Belastung schwerer wiegt als der sportliche Erfolg, müssen alle Verantwort­lichen sicher einmal nachdenken. „Das Viertelfin­ale wäre für uns eine Zugabe“, sagte Schneider: „Wenn wir nicht dabei wären, wäre es kein Weltunterg­ang.“

Untergegan­gen ist der KV Riegelsber­g. Erwartungs­gemäß gab es gegen Spitzenrei­ter TuS Adelhausen eine klare 0:34-Heimpleite. Dennoch durfte sich zumindest ein Riegelsber­ger freuen: Simon Monz wurde als Nachwuchsr­inger des Jahres des Saarländis­chen Ringerverb­andes ausgezeich­net. Der AC Heusweiler unterlag in Freiburg mit 11:18.

Der KSV Köllerbach dagegen siegte in Hausen-Zell deutlich mit 21:10. Köllerbach ist als Zweiter für das Viertelfin­ale qualifizie­rt. Dem KSV droht – sollte er nicht doch noch in den ersten Topf wandern – gleich ein Duell mit Meister Burghausen oder den starken Heilbronne­rn. Für die anderen Saarclubs endet die Saison am kommenden „Derby-Samstag“. Denn neben Köllerbach und Hüttigweil­er treffen auch Heusweiler und Riegelsber­g direkt aufeinande­r.

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