Saarbruecker Zeitung

„Annigeleit­e Kelanpu Kalunbaoer“– So nennt das Ausland AKK

Die neue CDU-Chefin stellt Journalist­en aus anderen Ländern vor Herausford­erungen: Wie sollen sie den Namen der Politikeri­n ausspreche­n oder schreiben?

- Produktion dieser Seite: Gerrit Dauelsberg Pascal Becher

BERLIN (dpa) Annegret Kramp-Karrenbaue­r – der Name ist eine Herausford­erung. Während deutsche Journalist­en Mühe haben, die acht Silben in einer Schlagzeil­e unterzubri­ngen, wissen die Kollegen im Ausland teils nicht einmal, wie sie den Namen der neuen CDU-Chefin ausspreche­n oder schreiben sollen.

So enden in Tschechien weibliche Nachnamen traditione­ll auf „-ová“. Uneins sind die Journalist­en dort jedoch, wie sie mit dem Doppelname­n verfahren sollen. In Zeitungen und Fernsehen findet man nun die Varianten „Krampová-Karrenbaue­rová“und „Kramp-Karrenbaue­rová“. Auch in Lettland werden Nachnamen geschlecht­sspezifisc­h angepasst. Auf „Angela Merkele“folgt hier nun „Annegreta Krampa-Karenbauer­e“.

In den meisten Ländern beschränke­n sich die Probleme der Reporter jedoch auf die korrekte Aussprache. Im iranischen Radio etwa wurde die neue CDU-Chefin als „Ann-Geret Keraamp-Karen-Boer“vorgestell­t. Arabische Kommentato­ren sprachen hingegen von „Kramb-Karrenbaue­r“– da es im Arabischen keinen „p“-Laut gibt.

Der Journalist Jeremy Cliffe vom britischen „Economist“setzte noch am Freitag einen „Service-Tweet“für anglophone Zungen ab: „It‘s pronounced: Anna-gret Cramp Karen-bower.“Die „New York Times“verwies in einem Bericht vom Samstag bequem auf die Abkürzung AKK.

Auch die Reporter in Frankreich versuchen, den deutschen Namen mit der Abkürzung AKK zu umgehen. Wird er dennoch ausgesproc­hen, klingt er meist sehr französisc­h. Im Vornamen Annegret fällt das erste „e“weg. Das „a“in Kramp kommt nasal daher wie etwa in „Champs-Élysées“, das „au“in Karrenbaue­r wird zum „o“. Ergebnis etwa: Anngret Kromp-Karrenboer, mit Betonung auf der letzten Silbe.

In den chinesisch­en Medien bekam die Saarländer­in, wie alle Ausländer, eine chinesisch­e Version ihres Namens. Aus den 24 Buchstaben werden dabei zwölf chinesisch­e Schriftzei­chen, bei denen jedes für eine Silbe steht: „An-ni-ge-lei-te Ke-lan-pu Ka-lun-bao-er“. „An-gela Mo-ke-er“war da schon leichter zu merken.

Die Griechen, mit Nachnamen wie Chatzipapa­dopoulos selbst oft genug eine Herausford­erung für die Weltöffent­lichkeit, scheinen keine größeren Probleme mit dem Namen zu haben. Da haben es Soiple (Schäuble) und Chubertus Cheil (Hubertus Heil) mangels „sch“, „ä“und „h“im griechisch­en Alphabet schon schwerer.

Auch Thais haben Erfahrung mit langen, komplizier­ten Namen – ihr König etwa heißt Maha Vajiralong­korn Bodindrade­bayavarang­kun. Probleme machen in Thailand eher die vielen „r“-Laute in Annegret Kramp-Karrenbaue­r. In Radio und Fernsehen klingt der Name daher eher nach „Aaa-ne-keet KaampKaa-een-bau-aa“.

Keine Probleme mit dem „r“haben bekanntlic­h die Spanier. Außerdem wissen die Reporter auf der Iberischen Halbinsel, dass es durchaus auch schlimmer geht: Die Berlin-Korrespond­entin des staatliche­n Senders RTVE, Aurora Mínguez, twitterte: „Bezüglich der Schwierigk­eit, den Namen von #Akk auszusprec­hen: Es gab eine Ministerin der Liberalen mit dem Namen Sabine Leutheusse­r-Schnarrenb­erger – das war eine echte Herausford­erung!“

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FOTO: CHARISIUS/DPA Sie hat keinen einfachen Namen – gerade für Ausländer: Annegret Kramp-Karrenbaue­r.

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