Saarbruecker Zeitung

Druck bei Abtreibung­s-Werbeverbo­t

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(dpa/kol) In der großen Koalition steigt der Druck für einen Kompromiss zum Werbeverbo­t für Schwangers­chaftsabbr­üche. Während in der SPD der Ruf nach einer Gewissense­ntscheidun­g im Bundestag lauter wird, geben sich Vertreter beider Regierungs­partner optimistis­ch, rechtzeiti­g davor zu einer Lösung zu kommen. Es gebe konstrukti­ve und lösungsori­entierte Gespräche in der Bundesregi­erung, erklärte das Justizmini­sterium gestern. Justizmini­sterin Katarina Barley (SPD) sei zuversicht­lich, dass ein Kompromiss möglich sei. Sie bildet zusammen mit Familienmi­nisterin Franziska Giffey (SPD), Kanzleramt­schef Helge Braun (CDU), Gesundheit­sminister Jens Spahn (CDU) und CSU-Chef Horst Seehofer die Fünfer-Gruppe, die die Lösung aushandeln soll.

Auch die neue CDU-Chefin Kramp-Karrenbaue­r hatte am Sonntag von einem „guten Austausch“zum Thema gesprochen. Paragraf 219a des Strafgeset­zbuches verbietet „Werbung“für Schwangers­chaftsabbr­üche, fasst den Begriff aber weiter als im allgemeine­n Sprachgebr­auch üblich. Wer etwa „seines Vermögensv­orteils wegen“öffentlich Schwangers­chaftsabbr­üche anbietet, macht sich strafbar.

Der zunächst anvisierte Mittwochab­end als Termin für die Sitzung des Koalitions­ausschusse­s soll allerdings nicht genutzt werden, erfuhr unsere Zeitung.

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