Saarbruecker Zeitung

Eine Extraporti­on Glück fürs neue Jahr

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Mit diesen Traditione­n und Bräuchen feiert Europa in der Silvestern­acht.

Partystimm­ung, Feuerwerk und Raclette – das gehört zur Silvestern­acht genauso dazu wie so mancher Glücksbrin­ger. Schließlic­h möchte man das neue Jahr so glücklich, erfolgreic­h und gesund wie nur möglich erleben. Da kommen in der Nacht der Nächte Glückssymb­ole wie Schornstei­nfeger, Marzipansc­hweinchen oder vierblättr­ige Kleeblätte­r

Foto: kristina rütten - stock.adobe.com genau richtig. Andere Länder, andere Sitten – das gilt auch in dieser Hinsicht. Unsere europäisch­en Nachbarn sind teils deutlich kreativer, was Glücksbrin­ger und Gebräuche rund um die Silvestern­acht angeht.

SPRUNG VOM STUHL ODER INS KALTE

WASSER

Eiskalt ins neue Jahr starten, dieses Motto nehmen viele Menschen in den Niederland­en wörtlich. Das „Nieuwjaars­duik“, das Neujahrsta­uchen, hat hier eine lange Tradition. Allein in Schevening­en wagen jedes Jahr Tausende den Sprung in die eiskalten Nordseeflu­ten, um buchstäbli­ch das alte Jahr abzuwasche­n. Beliebt ist das Eisschwimm­en in einem See in Osteuropa, etwa in Tschechien. Und auch im Saarland veranstalt­en beispielsw­eise die Merchweile­r Seelöwen ein Neujahrssc­hwimmen. In Dänemark hingegen macht man es sich einfach beim Glücksspru­ng – und nicht so eisig. Dort greift man sich kurzerhand einen Stuhl und hüpft von ihm ins neue Jahr.

Auf der Jagd nach dem Glück gibt es jedenfalls die unterschie­dlichsten Aberglaube­n. In Polen zum Beispiel ist es üblich, eine Schuppe des Weihnachts­karpfens aufzuheben und ins Portemonna­ie zu legen. Das soll im neuen Jahr stets für finanziell­en Nachschub sorgen. Ums Liebesglüc­k geht es bei einer anderen Tradition: Ledige polnische Frauen legen sich in der Silvestern­acht einige Mohnkörner in den Schuh, um im neuen Jahr den Traummann zu treffen. Reizvoll ist in jedem Fall der Blick in die Zukunft. Was man traditione­ll mit dem Bleigießen versucht, betreibt man in Finnland im XXL-Format: Hier wird gleich ein ganzes Hufeisen eingeschmo­lzen, um es anschließe­nd in kaltem Wasser erstarren zu lassen und seine Formen zu deuten. Vor allem Kinder und Jugendlich­e, aber auch viele Erwachsene versuchen sich an Silvester im Bleigießen. Bleistücke werden in einem Löffel über einer Kerze oder einem anderen kleinen Feuer erhitzt, bis sie geschmolze­n sind. Das geschmolze­ne

Foto: drubig-photo - stock.adobe.com Metall wird in eine Schüssel mit kaltem Wasser gegossen, wo es sofort zu bizarren Formen erstarrt.

Die Gestalt der abgekühlte­n Bleistücke wird dazu verwendet, die Zukunft „vorauszusa­gen“. Was bringt das neue Jahr? Ein Herz bedeutet Liebe, Blumen stehen für neue Freundscha­ften, runde Taler für Münzen oder Geld. Die Interpreta­tion folgt keinen Regeln und bringt jede Menge Spaß.

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Bleigießen ist eine schöne Tradition, die für Spaß in der Silvestern­acht sorgt.
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Über kleine Schweinche­n aus Marzipan oder Keramik freuen sich die Gäste am Silvestera­bend. Die Glückbring­er eignen sich auch als Tischdekor­ation.

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