Saarbruecker Zeitung

BVB braucht Schützenhi­lfe für Platz eins

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VON OLIVER MUCHA

(sid) Der Gruppensie­g in der Königsklas­se lockt, doch beim arg strapazier­ten Bundesliga-Spitzenrei­ter Borussia Dortmund genießt die Herbstmeis­terschaft oberste Priorität. Daher fehlten viele Leistungst­räger wie Marco Reus, Axel Witsel und Jadon Sancho an Bord, als der BVB-Flieger am Montag Richtung Cote d‘Azur abhob.

„Einige Spieler sind angeschlag­en.

MONACO

BVB-Torwart Roman Bürki Viele von ihnen mussten wir schon in den letzten Wochen durchschle­ppen“, berichtete Sebastian Kehl. Doch von einem Betriebsau­sflug zum abschließe­nden Gruppenspi­el in der Champions League am heutigen Dienstag (21 Uhr/DAZN) bei AS Monaco wollte der Leiter der Lizenzspie­lerabteilu­ng trotz frühlingsh­after Temperatur­en und strahlende­m Sonnensche­in im Fürstentum nichts wissen: „Wir haben die Möglichkei­t auf Platz eins zu rutschen, diese Chancen wollen wir auf jeden Fall ergreifen.“

Dafür müssen die vom Derbysieg auf Schalke immer noch beseelten Westfalen beim abstiegsge­fährdeten französisc­hen Vizemeiste­r unbedingt gewinnen und gleichzeit­ig auf einen Ausrutsche­r von Atlético Madrid beim FC Brügge hoffen. „Wir wollen den Sieg. Mehr können wir nicht tun. Alles andere liegt nicht mehr in unseren Händen“, sagte Torhüter Roman Bürki.

Trainer Lucien Favre wird seine bereits für das Achtelfina­le qualifizie­rte Mannschaft im Stade Louis II kräftig durcheinan­der wirbeln. Reus (Oberschenk­el), Witsel (Schonung), Sancho (Trauerfall), Thomas Delaney (Wade), Jacob Bruun Larsen, Lukasz Piszczek (beide Knie) und Dan-Axel Zagadou (Fuß) fehlen dem Schweizer Trainer. Durch die Ausfälle haben einige zuletzt weniger eingesetzt­e Spieler die Chance, „auf sich aufmerksam zu machen“, betonte Kehl, der eine „tatkräftig­e Truppe“erwartet. Der Ex-Profi hält den Gruppensie­g aus zwei Gründen für wichtig. „Das ist definitiv eine bessere Ausgangspo­sition, weil die Gegner dann ein paar andere werden und weil wir zunächst auswärts spielen“, sagte Kehl.

Für den BVB ist die Begegnung in Monaco bereits das 22. Pflichtspi­el der Saison, in der Bundesliga folgen bis Weihnachte­n noch drei weitere binnen sieben Tagen. „Man merkt, dass die Kraft nicht mehr so da ist“, sagte Kapitän Reus bereits nach dem Schalke-Spiel. Die Erfolge in den vergangene­n Wochen und Monaten verleihen aber noch einmal Rückenwind. Gegner Monaco mit dem Ex-Leverkusen­er Benjamin Henrichs hat angesichts der kritischen Lage in der Liga ganz andere Sorgen und in der Champions League mit nur einem Punkt nach fünf Spielen nicht einmal mehr die Chance auf Platz drei, der in die Europa League führen würde. „Wir haben Selbstvert­rauen, sie weniger. Das müssen wir gnadenlos ausnutzen“, forderte Bürki und gab sich entspannt: „Platz eins wäre schön, aber wir machen uns da nicht so viele Gedanken.“

„Wir haben Selbstvert­rauen, sie weniger. Das müssen wir gnadenlos

ausnutzen.“

vor dem Spiel bei AS Monaco

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FOTO: MEISSNER/AP Dortmunds Torwart Roman Bürki hofft auf einen Ausrutsche­r von Atlético Madrid und den Sprung auf Platz eins zum Vorrundenf­inale. Das gäbe einfachere Gegner – und im Achtelfina­le das Auswärtssp­iel vor der Heimpartie.

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