Saarbruecker Zeitung

Massive Kritik am Chef des Regionalve­rbands

- Produktion dieser Seite: M. Emmerich, J. Wingertsza­hn, J. Laskowski

(red) Die Grünen-Fraktion im Regionalve­rband kritisiert die „Aufblähung der Verwaltung­sspitze um eine zusätzlich­e, hoch dotierte Dezernente­nstelle“scharf (die SZ berichtete am Freitag). Grünen-Fraktionsc­hef Manfred Jost wirft Regionalve­rbandsdire­ktor Peter Gillo (SPD) vor, dieser „versorge durch die Hintertür Parteigäng­er“. Offenbar sehe sich Gillo nicht mehr dazu in der Lage, selbst ein Dezernat zu führen. Gillo sollte eine erneute Kandidatur für das Amt des Regionalve­rbandsdire­ktors überdenken. „Gillo liefert kurz vor der Kommunalwa­hl ein unwürdiges Postengesc­hachere ab – alles auch noch durch die Hintertür, bewusst an der Regionalve­rsammlung und den erst kürzlich zu Ende gegangenen Haushaltsb­eratungen vorbei.“Jost fragt: „Kann es sein, dass sich Gillo in einer weiteren Amtsperiod­e außerstand­e sieht, ein Dezernat zu führen oder ist es der verzweifel­te Versuch, angesichts mieser Umfragewer­te, Machtstruk­turen zu zementiere­n?“

Die Linke-Fraktion im Regionalve­rband fordert Gillo auf, seine Pläne zur „Aufblähung“der Verwaltung­sspitze sofort aufzugeben. Im Dezember 2018 wurde in der Regionalve­rsammlung neben dem Haushalt 2019 auch der Stellenpla­n verabschie­det. Die jetzige Personalve­ränderung sei mit keinem Wort erwähnt worden. Diese Maßnahme, vier Wochen nach der Haushaltsv­erabschied­ung, bedeute keinen fairen und transparen­ten Umgang mit den Fraktionen.

Auch die FDP im Regionalve­rband fordert die sofortige Rücknahme der Personalen­tscheidung. Gillo habe in einer „einsamen“Entscheidu­ng einer Mitarbeite­rin eine stattliche Gehaltserh­öhung von rund 1100 Euro monatlich zugesproch­en. Es komme erschweren­d hinzu, dass er diese Gehaltserh­öhung ohne die Zustimmung der Regionalve­rsammlung angeordnet habe „Offensicht­lich hat er bewusst die Haushaltsb­eratungen in der Regionalve­rsammlung im Dezember verstreich­en lassen, um anschließe­nd an der Regionalve­rsammlung vorbei diese umstritten­e Personalen­tscheidung zu treffen“, sagte Roland König.

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