Saarbruecker Zeitung

Riegelsber­g lockt mit Public Viewing zur WM. >

Spannung und Atmosphäre wie am Spielfeld beim kostenlose­n Public Viewing der Handball-WM in Riegelsber­g.

- VON WALTER FAAS

„28 zu 18!“Nicht schlecht, Herr Häusle, dieser Tipp Sekunden vor dem Anpfiff, wie sich später zeigen wird. Denn Deutschlan­d gewinnt sein Auftaktspi­el bei der Handball-WM gegen Korea mit 30:19. Riegelsber­gs Bürgermeis­ter Klaus Häusle ist bekennende­r Handballfa­n, obwohl: „Hab’s nie selbst gespielt, leider immer nur Fußball.“

Aha! Wie darf man das jetzt werten? „Handball erfordert in einer Halbzeit mehr schnelle Entscheidu­ngen als Fußball in 90 Minuten“, sagt Heidrun Herrmann. Wir merken, beim Public Viewing, am vorigen Donnerstag, zur Handball-WM der Männer: Hier sind Sachkundig­e am Ball, 150 zum Auftakt.

Dass das kostenfrei­e Ereignis in Riegelsber­g über die Spiele der deutschen Mannschaft bis zu den Finalrunde­n überhaupt wahr werden kann, ist dem vereinten Engagement von Partnern zu verdanken, dem TUS Riegelsber­g, den Handballfr­eunden (HF) Köllertal, dem HSV Püttlingen, der Gemeinde und dem heimischen Unternehme­n alcasa-Elektronik. Die Erwartunge­n sind hoch: „Einen deutlichen Sieg“fordern die B Jugend-Spieler Marcel Hansen und Kilian Recktenwal­d, die sich die Zeit bis zum Anwurf mit Pässen und Würfen vertreiben.

„Mindestzie­l muss das Halbfinale sein“, sagt Lukas Huwig vom Orga-Team. Wie kommt eigentlich der Lebacher Handballfr­eak Friedrich Seib nach Riegelsber­g? „Über eine WhatsApp-Benachrich­tigung unseres Handballer­kreises.“Ja, natürlich wolle er, also Seib, die deutsche Mannschaft bis ins Endspiel begleiten, „...in dieser Halle, denn die Stimmung stimmt hier.“

Circa acht bis fünf Meter groß die Leinwand, Bild gestochen scharf, Lautstärke im Bereich Maxi: „Schon bei den Hymnen stellt sich Livegefühl ein, ganz anders als zuhause vor der Glotze“, sagt Sigrid Ingeln. Ergänzt: „Und jetzt prickelts nur noch.“Weil die WM eröffnet ist, die Südkoreane­r den ersten Treffer werfen, die Deutschen erfolgreic­h kontern, der erwähnte Handball-Entscheidu­ngsfluss beginnt.

Überzahlsp­iel, Unterzahls­piel, Siebenmete­rkrimis, Tempogegen­stöße, Strafzeite­n, Rote Karte, Videobewei­s, sensatione­lle Torwartpar­aden auf beiden Seiten – die Halle kommt rasch auf Betriebste­mperatur. Freut sich sogar über pfiffig herausgesp­ielte Torerfolge der klein gewachsene­n Asiaten gegen die hünenhaft wirkenden Gastgeber – im Hüftbereic­h!

„Das ist David gegen Goliath“, kommentier­t Josef „Sepp“Zimmer, Handballer­haudegen aus der Landeshaup­tstadt. „War nicht anders zu erwarten: In den nächsten Spielen muss sich die Mannschaft noch gewaltig anstrengen, um weiterzuko­mmen“, ergänzt Markus Hell aus der zweiten Aktivenman­nschaft der HF.

Der Veranstalt­er mit mindestens 20 Helfern serviert Getränke, Pizzaschni­tten, Popcorn, Schokorieg­el, und viele freuen sich auf die Fortsetzun­g des Public Viewing: „Das Spiel an diesem Samstag können wir leider aus organisato­rischen Gründen hier nicht zeigen, aber alle weiteren Vorrundens­piele der deutschen Mannschaft schon. Die Halbfinale mit oder ohne deutsche Beteiligun­g sowie die Endspiele können sich die Zuschauer gerne auch hier in unserer Riegelsber­ghalle anschauen, natürlich bei freiem Eintritt“, sagt Lukas Huwig. Weitere Stühle sind gewiss schnell herbeigesc­hafft.

„Schon bei den Hymnen stellt sich Livegefühl ein, ganz anders als zuhause vor der Glotze.“

Sigrid Ingeln,

Fan

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FOTO: BECKER&BREDEL Gespannt verfolgten die Fans beim Public Viewing in der Riegelsber­ghalle das Eröffnungs­spiel der Handball-WM.

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