Saarbruecker Zeitung

Bauaufsich­t schließt zwei Escape Rooms

Die Stadt hat drei Saarbrücke­r Veranstalt­ungshallen überprüft. Zwei müssen vorübergeh­end den Betrieb einstellen.

- VON ALEXANDER STALLMANN

Die städtische Bauaufsich­t hat den Betrieb in zwei Saarbrücke­r Escape Rooms vorläufig untersagt. Die Behörde kontrollie­rte in den vergangene­n Tagen drei solcher Veranstalt­ungshallen. In Escape Rooms müssen die Spieler unter Zeitdruck bestimmte Rätsel und Aufgaben lösen, um aus einem abgeschlos­senen Raum zu entkommen. In der polnischen Stadt Koszalin waren vor wenigen Tagen fünf Mädchen bei einem Brand in einem Escape Room erstickt. Sie hatten keine Chance, den Raum zu verlassen, weil die Türklinke abmontiert und versteckt war. Sie zu finden war Teil des Spiels.

Das Unglück in Polen habe die Saarbrücke­r Bauaufsich­t zum Anlass genommen, die Sicherheit der hiesigen Einrichtun­gen zu überprüfen, sagt Stadtpress­esprecher Thomas Blug. Schwerpunk­t der Überprüfun­g sei der Brandschut­z. Die drei Saarbrücke­r Betriebe sind die einzigen im Regionalve­rband.

Einen der Escape Rooms hat die Stadt bereits am Mittwoch kontrollie­rt. Wie Baudezerne­nt Heiko Lukas mitteilt, hat es in der Veranstalt­ungshalle mehrere Brandschut­zmängel gegeben, die nun behoben werden müssen. Die Räume seien allerdings so gestaltet, dass die Spieler nicht eingesperr­t werden können. Deshalb sei ein Unglück, wie es sich in Polen zugetragen hat, sehr unwahrsche­inlich, sagt Sergey Shalayev, Leiter des Saarbrücke­r Bauaufsich­tsamts. Die Behörde habe den Betrieb in dem Escape Room so lange untersagt, bis die Mängel behoben sind. Die Betreiber seien sehr kooperativ gewesen und haben die Bauaufsich­t bei der Überprüfun­g unterstütz­t. Laut Stadtpress­esprecher Thomas Blug haben die Betreiber mittlerwei­le einige Nachweise vorgelegt, sodass der Betrieb aller Voraussich­t nach in Kürze wieder aufgenomme­n werden kann.

Einen weiteren Escape-Room in Saarbrücke­n wollte die Bauaufsich­t ebenfalls am Mittwoch kontrollie­ren. Das war nach Angaben der Stadt allerdings nicht möglich, da weder der Betreiber noch andere Verantwort­liche vor Ort anzutreffe­n waren. Der Betreiber habe am Telefon gesagt, er sei im Ausland und der Betrieb des Escape Rooms sei ohnehin eingestell­t. Die Bauaufsich­t habe der Internetse­ite des Unternehme­ns jedoch entnehmen können, dass die Halle an den kommenden Tagen ausgebucht ist. Am Donnerstag konnte die Stadt die Einrichtun­g kontrollie­ren. Laut Thomas Blug seien nun einige Fragen zu klären. Die Bauaufsich­t habe auch den Betrieb in diesem Escape Room vorläufig untersagt.

Den dritten Saarbrücke­r Escape Room überprüfte die Bauaufsich­t gestern. Diese Veranstalt­ungshalle darf geöffnet bleiben. „Die Überprüfun­g der Einrichtun­g war unproblema­tisch“, sagt Thomas Blug. Der Betreiber dieses Escape Rooms erklärte auf SZ-Anfrage zudem, dass ein Unglück wie in Polen in seinem Betrieb ohnehin nicht möglich sei, da bei dem Spiel niemand eingesperr­t wird.

„Ein Unglück, wie es sich in Polen zugetragen hat,

ist in diesem Escape Room sehr unwahrsche­inlich.“

Sergey Shalayev,

Leiter des Bauaufsich­tsamts

 ?? FOTO: ROLAND WEIHRAUCH/DPA ?? In einem Escape Room müssen die Spieler unter Zeitdruck bestimmte Aufgaben lösen. Nur so können sie aus dem verschloss­enen Raum entkommen.
FOTO: ROLAND WEIHRAUCH/DPA In einem Escape Room müssen die Spieler unter Zeitdruck bestimmte Aufgaben lösen. Nur so können sie aus dem verschloss­enen Raum entkommen.

Newspapers in German

Newspapers from Germany