Saarbruecker Zeitung

Ermittlung in der Vergangenh­eit

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Waffenschi­eber, Auftragsmö­rder und korrupte Politiker – der 20. gemeinsame Fall „Tatort: Wahre Lügen“(gestern, 20.15 Uhr, ARD) der österreich­ischen Ermittler wartete mit einigen interessan­ten Ideen auf. Doch diesen gelang es nicht, ein stimmiges Gesamtbild zu schaffen. Zum einen konnte man einem klassische­n Kriminalfa­ll zusehen, anderersei­ts gab es aber auch Parallelen zu einem Politthril­ler: Kommissar Moritz Eisner (Harald Krassnitze­r) und seine Kollegin Bibi Fellner (Adele Neuhauser) ermittelte­n im Fall einer erschossen­en Reporterin. Der Grund für ihren gewaltsame­n Tod schien einer ihrer Artikel zu sein, in dem sie den Suizid des Politikers Karl Lütgendorf in den 1980er-Jahren anzweifelt­e. Diese Verstricku­ng mit der Vergangenh­eit erwies sich nicht nur für die Kommissare als undurchsic­htig, beim Zuschauer sorgte sie schon bald für Frustratio­n. Die Aufklärung des aktuellen Mordfalls rückte dabei immer mehr in den Hintergrun­d. Der Fokus lag vielmehr auf den mysteriöse­n Umständen von Lütgendorf­s Suizid. Der „Tatort“regte dahingehen­d zwar zum Spekuliere­n an, ließ diesen Teil der Geschichte allerdings im Sand verlaufen. Im Gegensatz zu der komplexen Handlung fiel schließlic­h auch die Auflösung recht fad aus, sodass der Zuschauer eher ernüchtert zurückblie­b. (ar)

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