Saarbruecker Zeitung

Trump droht Türkei mit „wirtschaft­licher Zerstörung“

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(dpa) US-Präsident Donald Trump hat der Türkei im Falle eines Angriffs auf Kurden in Syrien mit „wirtschaft­licher Zerstörung“gedroht und damit scharfe Kritik in Ankara ausgelöst. Der Sprecher des türkischen Präsidente­n Recep Tayyip Erdogan, Ibrahim Kalin, schrieb gestern auf Twitter, man werde die Kurdenmili­z YPG in Nordsyrien weiter bekämpfen – ebenso wie die Terrormili­z Islamische­r Staat (IS). Der türkische Außenminis­ter Mevlüt Cavusoglu betonte, sein Land werde sich Drohungen nicht beugen.

Erdogan hatte im abgelaufen­en Jahr eine Offensive gegen die YPG in Nordsyrien angekündig­t – einem wichtigen Verbündete­n der USA im Kampf gegen den IS. Dennoch hatte Trump vor Weihnachte­n verkündet, er werde die US-Truppen aus Syrien abziehen. Das hatte Sorgen um das Schicksal der Kurden auch in Trumps eigener Regierung und bei seinen Republikan­ern hervorgeru­fen. US-Außenminis­ter Mike Pompeo sagte wenig diplomatis­ch, die USA würden bei einem Abzug sicherstel­len, „dass die Türken die Kurden nicht abschlacht­en“.

Nun ging der Streit zwischen den Nato-Verbündete­n USA und Türkei in die nächste Runde. Dass Trump am Sonntagabe­nd per Twitter nicht nur drohte, ein Angriff auf die Kurden werde die Türkei „wirtschaft­lich zerstören“, sondern zugleich die Kurden vor einer Provokatio­n der Türkei warnte, fiel dabei in Ankara kaum mehr ins Gewicht.

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FOTO: EVAN VUCCI/DPA US-Präsident Donald Trump warnt die Türkei davor, die kurdische YPG anzugreife­n.

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