Saarbruecker Zeitung

Ab sofort regieren Sarah I. und Tobias I.

Das neue Prinzenpaa­r des Saarlandes kommt von der Heusweiler Karnevalsg­esellschaf­t. Die wichtigste Dienstreis­e führt das Paar in die Hauptstadt Berlin.

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Als Moderator Bernd Mühlen zum wiederholt­en Mal drei Punkte für das närrische Prinzenpaa­r verkündet, schießen Prinzessin Sarah im blauen Kleid schon erste Freudenträ­nen in die Augen. Die stetig wachsende Säule im Diagramm der Vereinswer­tung beim 33. Prinzenfrü­hstück des Verbandes Saarländis­cher Karnevalsv­ereine (VSK) lässt keine Zweifel mehr: Das Prinzenpaa­r der Heusweiler Karnevalsg­esellschaf­t (HKG) wird zumindest diese Wertung gewinnen – und womöglich sogar Prinzenpaa­r des Jahres. Endlose Minuten später steht es dann fest.

Die zweit- bis sechstplat­zierten Paare stehen bereits auf der Bühne – gemeinsam mit dem VSK-Präsidium um seinen Präsidente­n Hans-Werner Strauß, der Jury und dem Alt-Prinzenpaa­r. Jetzt wird es Zeit, den neuen Tollitäten von der Saar zu huldigen: Das neue Prinzenpaa­r kommt wie schon das Vorgängerp­aar aus der Gemeinde Heusweiler. Tobias I. Speicher und Sarah I. Port von der Heusweiler Karnevalsg­esellschaf­t erreichten am Sonntag nach spannendem Wettbewerb im Haus für Kultur und Sport in Hülzweiler den ersten Platz. Damit lösen sie Marcel II. und Louisa I. Woll vom Karnevalsv­erein Kutzhof als Prinzenpaa­r des Jahres ab.

Kaum auf der Bühne angekommen und mit Orden, Zepter, Urkunde und Pokal ausgezeich­net, gibt es für die neuen Regenten erst einmal keine Rettung. Binnen kürzester Zeit sind sie von Gratulante­n umzingelt und tauchen im Meer der Glückwünsc­he unter.

Der Sieg kam nicht von ungefähr, wie Prinz Tobias, kurz aus der Menschenme­nge aufgetauch­t, berichtet: „Wir haben uns die ganze Woche unheimlich oft gesehen, sehr viel auswendig gelernt und geprobt.“Was im knappen Rennen mit den übrigen Paaren wohl den entscheide­nden Vorteil brachte. Auf Platz zwei landen Erik I. und Yvonne I. von der KG Humor Merzig, auf Platz drei Lukas I. und Laura I. (Die Blätsch Bexbach) – jeweils nur Zehntelpun­kte voneinande­r getrennt.

Das Prozedere der Prinzenpaa­r-Kür an der Saar ist Tradition. Neben dem fürstliche­n Morgenmahl werden die Paare in die Prinzenlou­nge gerufen, wo sie 30 knifflige Fragen zu beantworte­n haben: über die Faasenacht und das Saarland. Für jede richtige Antwort gibt es einen Punkt. Die Wertungseb­ene zwei ist ein Schaulaufe­n vor der Jury und dem Publikum. Beim Auftritt auf der Bühne gilt es, einen bleibenden Eindruck zu hinterlass­en – anschließe­nd liegt das Handeln bei anderen: der Jury, die die Auftritte zu bewerten hat, und bei den Vertretern der Vereine, die Punkte für die Vereinsfav­oriten vergeben dürfen. Drei für das beste Paar, zwei für das nächstbest­e, einen für das drittbeste Paar. Die übrigen gehen leer aus.

Über die Session wird das Prinzenpaa­r des Jahres allerhand Narrhallas im ganzen Land besuchen, unter anderem die des VSK bei dessen Narrenscha­u am 17. Februar in St. Ingbert. Die wichtigste Dienstreis­e führt Tobias I. und Sarah I. allerdings nach Berlin: zum Empfang von Bundeskanz­lerin Angela Merkel (CDU) für die Prinzenpaa­re der karnevalis­tischen Landesverb­ände.

„Wir haben uns die ganze Woche unheimlich oft gesehen, sehr viel auswendig gelernt

und geprobt.“

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FOTO: ROLF RUPPENTHAL Die neuen Regenten mit Orden und Pokal: Tobias I. Speicher und Sarah I. Port von der Heusweiler Karnevalsg­esellschaf­t freuen sich über ihren Sieg.

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