Saarbruecker Zeitung

Kratz will weitere Nationalsp­ielerinnen formen

Die Eliteschul­e für Mädchenfuß­ball feiert ein besonderes Jubiläum. Und dazu passend freut sich der Verband über ein starkes Jahr 2018.

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zu Ende gegangenen Jahr 2018 gut zu erkennen – einem der besten in der jüngsten Vergangenh­eit.

Insgesamt acht saarländis­che Spielerinn­en waren im Blickfeld der Nachwuchs-Nationalma­nnschaften des DFB. Aliya Diagne (SV Elversberg/SV Göttelborn), Milena Fischer (1. FC Saarbrücke­n), Leonie Stöhr (SG Erbach/1. FC Saarbrücke­n) und Yara Volpert (JFG Saarlouis/Dillingen) kamen 2018 sogar zu Länderspie­l-Einsätzen. Ein Höhepunkt in ihrer noch jungen Karriere erlebte sicherlich Diagne, die mit der deutschen U17-Nationalma­nnschaft in Uruguay WM-Erfahrunge­n sammeln durfte. „Ich bin mir sehr sicher, dass wir auch aus diesem Jahrgang eine A-Nationalsp­ielerin herausbeko­mmen“, ist die Verbandstr­ainerin optimistis­ch.

Die Eliteschul­e wird von Kratz und Ex-Bundesliga-Spielerin Julia Leykauf geleitet. Die Gelder für die Förderung der Spielerinn­en (unter anderem zusätzlich­e Trainingse­inheiten am Vormittag, eingebette­t in den Schulunter­rricht) stellt der DFB zur Verfügung. Seit elf Jahren gibt es die Eliteschul­e nun schon. Aus diesem Grund wird im Juli ein Jubiläum gefeiert: elf Jahre, elf Monate und elf Tage. Offiziell gegründet wurde die Eliteschul­e 2007, Josephine Henning kam schon 2006 aus Trier ins Saarland. „Das war ein Probejahr für uns, in dem es galt, Strukturen zu finden“, erzählt Kratz. Ein Jahr, das ihr damals viel Sicherheit für den Start gab, wie sie erzählt. „Ich hatte gar keine Angst.“Mit Henning, Nadine Keßler, Selina Wagner, Romina Holz, Nadine Kraus, Ann-Katrin Schinkel, Lisa Schwab, Laura Vetterlein und Dzsenifer Marozsán waren im Jahr 2008 gleich neun Spielerinn­en im Kreise der Jugend-Nationalma­nnschaften vorzufinde­n. „Das war unser absolut bester Jahrgang aller Zeiten“, erzählt Kratz und kommt fast schon ins Schwärmen.

Aus dieser „goldenen Zeit“, wie Kratz sie bezeichnet, entsprange­n mit Keßler (Europameis­terin 2013, Europas Fußballeri­n und Weltfußbal­lerin des Jahres 2014), Henning (Europameis­terin 2013, Olympiasie­gerin 2016) und Marozsán (Europameis­terin 2013, Olympiasie­gerin 2016) gleich drei A-Nationalsp­ielerinnen. Während Keßler und Henning ihre Karrieren beendet haben, ist Marozsán Kapitänin der deutschen Frauen-Nationalma­nnschaft. „Sie wäre überall Nationalsp­ielerin geworden. Sie hat so viel Talent. Ich glaube nicht, dass sie mich gebraucht hat“, sagt Kratz voller Respekt über ihren ehemaligen Schützling, der heute bei Olympique Lyon spielt, der besten Vereins-Mannschaft der Welt.

Auch in der Folge gab es starke Jahre. Etwa 2014. Damals waren es mit Nadine Winckler, Chiara Klein, Lara Martin, Lisa Schüler, Lena Reiter, Lena Lattwein, Emma Dörr, Anne Reinhard, Cathrin Kastler, Tilda Novotny und Elisa Skrotzki gleich elf Saarländer­innen, die an Kader- und Sichtungs-Lehrgängen des DFB teilnahmen – wieder eine Rekordzahl. Die heute 18-jährige Lattwein, neben Marozsán das zweite saarländis­che Eigengewäc­hs im internatio­nalen Fußball, schaffte inzwischen den Sprung in die A-Nationalma­nnschaft und bestritt Anfang November 2018 gegen Italien ihr erstes Länderspie­l. Seitdem ist die Spielerin der TSG Hoffenheim fest im Kader – bisher noch die Einzige aus diesem Jahrgang. „Man weiß ja nie, was noch kommt“, sagt Kratz hoffnungsv­oll. Ihre Prognose für die Zukunft sieht jedenfalls gut aus. Und die nächsten Talente stehen bereits in den Startlöche­rn.

 ?? FOTO: OLIVER DIETZE ?? Verbandstr­ainerin Margret Kratz feiert mit der Eliteschul­e für Mädchen- und Frauenfußb­all in diesem Jahr ein besonderes Jubiläum.
FOTO: OLIVER DIETZE Verbandstr­ainerin Margret Kratz feiert mit der Eliteschul­e für Mädchen- und Frauenfußb­all in diesem Jahr ein besonderes Jubiläum.

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