Per Internet an Beerdigung teilnehmen
Hunderte Bestattungsunternehmen in Großbritannien bieten an, Trauerfeiern in Echtzeit ins Netz zu übertragen. Das ermöglicht es selbst Angehörigen, die am anderen Ende der Welt leben, an einer Beisetzung teilzunehmen.
erfüllt sein, eine schnelle und stabile Internetverbindung zum Beispiel. Gerade in ländlichen Gegenden sei das aber nicht immer gegeben: „Wir haben auch schon das ein oder andere Kabel verlegt, als es nötig war.“
Doch nicht alle Trauernden sehen eine Live-Übertragung als einen gleichwertigen Ersatz für den Besuch einer Beerdigung. In einer Studie der britischen Versicherungsgesellschaft Royal London aus dem Jahr 2017 gab fast die Hälfte der Befragten an, eher auf die Beerdigung ganz zu verzichten als diese im Internet live zu verfolgen. Aber deutlich wurde auch: Je jünger die Befragten, desto offener waren sie für diese Art von Trauerfeier.
„Es wird nicht sehr oft darum gebeten“, sagt auch Watters. „Es ist auch nicht wichtig, wie oft wir das machen. Aber wenn wir es machen, ist es für die Menschen, die sich das anschauen, immens wichtig.“Diese schauten sich nach seinem Wissen
Scott Watters die Beerdigung so gut wie nie alleine an, sondern hätten meist jemanden an ihrer Seite, der mit ihnen gemeinsam manchmal sogar eine kleine eigene Beerdigungsfeier zelebriere.
Die Gäste der Bestattung wüssten natürlich, dass gefilmt werde. Oft mache auch der Pfarrer noch einmal darauf aufmerksam. „Wir hatten mal einen Priester, der die Zuschauer online direkt in die Kamera angesprochen und sie so eingebunden hat“, erinnert sich Watters. Das sei großartig gewesen und habe den Menschen sicherlich das Gefühl gegeben, nicht nur Zaungäste zu sein, sondern wirklich ein Teil der Trauerfeier.
Auch könnten sich die Zuschauer direkt an der Beerdigung beteiligen, Worte für das Grab schicken, wenn das gewünscht sei, sagt Scott Watters. Es sei sogar möglich, jemanden live ein paar Worte an die Trauergemeinde richten zu lassen.
Allerdings könne keine Technik den persönlichen Kontakt ersetzen, sagte Bestatter Paul Allcock dem britischen „Telegraph“. Einige freundliche Worte an die Hinterbliebenen oder Gespräche unter den Trauergästen nach der Trauerfeier seien nicht vergleichbar mit einer virtuellen Teilnahme, erklärte der ehemalige Präsident einer Vereinigung von fast 900 britischen Bestattungsunternehmen.
Watters glaubt seinerseits nicht, dass die Nachfrage nach Live-Streamings von Beerdigungen rasant steigen wird. Aber es steige das Bewusstsein dafür, dass so etwas möglich ist: „Es hat eigentlich schon immer einen Bedarf dafür gegeben. Es gab schon immer Menschen, die nicht zu einer Beerdigung reisen konnten, warum auch immer. Jetzt gibt es wenigstens ein Angebot für diese Trauernden.“
„Die Menschen, die diesen Service nutzen, leben entweder im Ausland oder viele Hunderte Meilen entfernt vom Ort der Beerdigung.“
Chef des Bestattungsinstituts
„Cornwall Funeral Services“