Internet-Ankaufportale zahlen meist zu wenig
Die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen kritisiert die Geschäftspraktiken der Online-Händler.
(epd) Wer Bücher, DVDs und Videospiele den Online-Ankaufdiensten Momox, Rebuy, Zoxs oder Buchmaxe anbietet, müsse mit drastischen Verlusten rechnen. Zu diesem Ergebnis kam die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen, die bei den Portalen auch große Preisunterschiede festgestellt hat. Selbst aktuelle Bestseller brächten meist weniger als ihren halben Neupreis.
Die Verbraucherschützer boten vier Ankaufdiensten stichprobenartig drei Pakete an, die aus je zehn aktuellen Büchern, Filmen und Playstation-4-Spielen bestanden. Die Preise schwankten erheblich von Anbieter zu Anbieter. Die Verbraucherzentrale rät daher, die Preise der Portale zu vergleichen. Zudem fehlten nach Ansicht der Verbraucherschützer kundenfreundliche Ankaufbedingungen und Transparenz.
Für die komplette Blu-ray-Kollektion von „Harry Potter“im Top-Zustand habe Aufkäufer Zoxs 18,54 Euro bieten wollen, wie es hieß. Der Neupreis liegt bei 35 Euro. Zwei Konkurrenten hätten 8,50 und 12,69 Euro geboten. Anbieter Rebuy dagegen wollte laut Preisvergleich für das Gesamtwerk gerade einmal 10 Cent zahlen. Auch für zehn Bestseller-Bücher im Neuwert von 191,89 Euro schwankten die Preise nach Angaben der Verbraucherschützer im Test zwischen 92,46 Euro (Zoxs) und 56 Euro (Buchmaxe).
Zudem seien die Versandkosten der Portale unterschiedlich geregelt. Während Momox, Rebuy und Buchmaxe ab einem Ankaufswert von zehn Euro einen kostenlosen Versand garantierten, müsse bei Zoxs ein Verkaufswert von 30 Euro erreicht werden. Die Verkäufer erhielten außerdem erst nach eingehender Prüfung der eingeschickten Medien etwa auf Kratzer und Gebrauchsspuren ihr Geld. Allzu oft klagten Nutzer, dass der Angebotspreis danach beträchtlich sinke, erklärte die Verbraucherzentrale.