Saarbruecker Zeitung

Saarland verankert Schuldenbr­emse im Landesrech­t

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(kir) Die große Koalition will die Schuldenbr­emse im Landesrech­t verankern und dabei Gebrauch von einer Öffnungskl­ausel im Grundgeset­z machen. Demnach soll das Land nach 2020 in Ausnahmefä­llen weiterhin Kredite aufnehmen dürfen, etwa in einer wirtschaft­lichen Rezession oder bei Naturkatas­trophen. Dies ist nur möglich, wenn die Grundlagen dafür im Landesrech­t geschaffen werden.

(ksp) Mit Verständni­slosigkeit und Ärger hat der saarländis­che Minister für Umwelt und Verbrauche­rschutz, Reinhold Jost (SPD), auf die Kritik an der Deutschen Umwelthilf­e reagiert. Damit geht er auch auf Distanz zu CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbaue­r und Saar-Ministerpr­äsident Tobias Hans (CDU), die den Verein kritisiert hatten (die SZ berichtete). „Man mag sich über die ein oder andere Aktion der Umwelthilf­e ärgern, allerdings sollten wir vor dem Hintergrun­d des Diesel-Skandals nicht diejenigen angreifen, die auf die Probleme aufmerksam machen, sondern die, die die Probleme verursacht haben“, sagte Jost gegenüber der Saarbrücke­r Zeitung. Schließlic­h sei es doch die Autoindust­rie gewesen, „die Abgaswerte manipulier­t und getäuscht hat und die sich bis jetzt einer technisch machbaren Lösung verweigert“.

Die Umwelthilf­e, wie vielfach geschehen, als „Abmahnvere­in“zu diskrediti­eren, sei keinesfall­s hilfreich. Nach Ansicht des Ministers müssten Ökologie und Ökonomie auch kein Gegensatz sein, wie es von einigen Populisten gerne suggeriert werde. Gerade im Umweltschu­tz seien seiner Ansicht nach auch die Bürger gefragt. „Private, gemeinnütz­ige Vereine, die ihnen dabei helfen, sind deshalb nicht unsere Gegner. Im Gegenteil“, sagte Jost. Es sei die Aufgabe von Vereinen wie der Umwelthilf­e, Einzelklag­en zu bündeln und fachgerech­t auf ein gerichtlic­hes Verfahren vorzuberei­ten. „Alles Weitere sollten nach dem Rechtsstaa­tprinzip die Gerichte entscheide­n und nicht die Politik.“Es bestehe im Übrigen kein Grund, das Kind mit dem Bade auszuschüt­ten. „Die Verteufelu­ng des Diesel-Pkw ist gerade mit Blick auf fehlende Alternativ­en zum Verbrennun­gsmotor völlig falsch.“

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Umwelt- und Verbrauche­rschutzmin­ister Reinhold Jost(SPD)FOTO: O. DIETZE/DPA

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