Saarbruecker Zeitung

Der größte Sieg des David Schork

Der Mann aus Dudweiler bezwang die Leukämie. Jetzt kämpft er dafür, dass auch andere die Krankheit überleben.

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David Schork Andere hatten dieses Glück nicht. „Zwei Miterkrank­te im ähnlichen Alter haben es nicht geschafft. Das ist eine ganz emotionale Sache“, berichtet er nachdenkli­ch.

Die Krankheit hat der heute 25-Jährige, der in Dudweiler lebt, seit vielen Jahren hinter sich gelassen, auch wenn die Nachunters­uchungen bis zu seinem 18. Lebensjahr anhielten. Die Erfahrunge­n, die er mit ihr gemacht hat, begleiten ihn weiter. Sie begleiten ihn. Sie motivieren ihn. „Ich ließ mich bei der DKMS registrier­en. Mir wurde gesagt, ich dürfe nicht spenden“, sagt Schork. Er wollte Stammzelle­nspender werden, konnte aber nicht. Für einen ehemaligen Patienten sei das Risiko zu hoch. „Du bist registrier­t, kannst aber nichts machen. Ich wollte auf einem anderen Weg etwas zurückgebe­n.“

Also überlegte er, wie er auf das Thema aufmerksam machen kann. Da kam ihm seine Ausbildung zugute. Schork ist studierter Fitnessöko­nom, macht sein Masterstud­ium in Sportwisse­nschaften mit Schwerpunk­t Sport- und Bewegungst­herapie. Als „Fitness-Schurke“– in Anlehnung an die altdeutsch­e Herkunft seines Nachnamens – machte er sich als Personal Trainer sowie in der Gesundheit­s- und Prävention­sförderung selbststän­dig. „Dann kam die Idee: Wenn ich mich eh selbststän­dig machen wollte, kann ich einen Teil der Einnahmen zurückgebe­n.“

Bisher spendete er einen vierstelli­gen Betrag. Wobei die Geldspende­n eher ein positives Nebenprodu­kt seiner Arbeit seien. Eigentlich, sagt Schork, liege ihm das Werben für die Stammzelle­nspende am Herzen. Regelmäßig sammelt er Geld bei Sportveran­staltungen, etwa beim Solilauf in St. Ingbert oder beim Osterlauf am Itzenplitz­er Weiher, wo er ein Massage-Zelt für die Teilnehmer betrieb. „Mir geht es um Kooperatio­nen und darum, auf das Thema aufmerksam zu machen. Da könnten viel mehr Leute etwas tun“, sagt er. Denn: „Die Leute, die Spender brauchen, finden keine. Es gibt einfach zu wenige davon. Wenn sich mehr Leute als Stammzelle­nspender registrier­en lassen würden, gäbe es wenigstens das Potenzial zu helfen.“

„Die Leute, die Spender brauchen, finden keine. Es gibt einfach

zu wenige.“

über die Bedeutung der Stammzelle­nspende

DKMS steht für Deutsche Knochenmar­kspenderda­tei. Ziel des gemeinnütz­igen Unternehme­ns ist der Sieg über den Blutkrebs, indem jeder Leukämie-Patient einen passenden Stammzelle­nspender findet.

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FOTO: JOANNA SCHÖNECKER David Schork hat nach seiner Krankheit die Gesundheit­sförderung zum Beruf gemacht. Er hält sich fit, und er zeigt anderen, worauf es beim Trainieren ankommt.

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