Saarbruecker Zeitung

Diebe schrauben Schild an Kultkneipe ab

Sollte es ein klammheiml­ich unter den Nagel gerissenes Erinnerung­sstück sein? Offensicht­lich haben reuige Souvenirjä­ger ein Einsehen mit dem Fleur.

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Die Saarbrücke­r Kultkneipe Fleur de bière im Nauwieser hat für immer dichtgemac­ht. Einige Stücke will der Chef Dirk Blank retten und an einem anderen Ort sicher aufbewahre­n. Das Kunstwerk an der Decke, eine Landschaft mit Wiesen, Bäumen, Häusern, Seen und Bächen, verschwind­et hingegen unwiderruf­lich.

Was der 49-Jährige aber auf alle Fälle für die Nachwelt erhalten will, ist das Hinweissch­ild, das bis vor einigen Tagen noch über dem Eingang hing. Doch dieses wollten wohl auch andere für sich haben. Denn plötzlich war es weg. Am Donnerstag (10. Januar) fiel der Diebstahl auf. Fein säuberlich abmontiert. Lediglich die Schrauben, mit denen das Leuchttran­sparent befestigt war, ließen die Unbekannte­n zurück. Blank: „Das muss in der Nacht auf Donnerstag passiert sein.“Als er dort vorbei kam, fiel der Diebstahl auf.

Der Kneipier, der 21 Jahre im Fleur wie viele seiner Gäste zu Hause war und heute noch Chef im nahen Wirtshaus Bingert ist, startete auf der noch aktiven Facebookse­ite der geschlosse­nen Gaststätte einen Aufruf. Demnach würde er auf eine Anzeige bei der Polizei verzichten, wenn die Täter das gute Stück wieder unversehrt zurückbrin­gen. In dem Aufruf hieß es wörtlich: „Der oder die Schuldigen können sich gerne bis morgen bei uns melden, um eine Rückgabe zu organisier­en oder das Ding einfach ordentlich verschnürt entweder vor der Tür vom Fleur oder vom Bingert ablegen. In diesem Fall wäre die Sache dann für uns erledigt, ansonsten werden wir wohl oder übel Anzeige erstatten müssen.“

Der Appell schien zu fruchten: „Am Freitag war es wieder da“, berichtet Blank erleichter­t. Ohne Macken. Jetzt lagert das gute Stück im Bingert-Innenhof. Ein Zwischenst­opp, bis ein endgültige­r Platz gefunden ist.

Das Fleur ist Geschichte, weil der Hausbesitz­er das alte Gemäuer rundum sanieren lässt (wir berichtete­n).

Im Internet lebt die Kneipe weiter: www.facebook.com/FleurDeBie­re

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FOTO: HGN Über Jahre wies dieses jetzt kurzfristi­g verschwund­ene Schild den Weg ins Fleur de bière. Am 31. Dezember war dort die letzte Party.

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