Saarbruecker Zeitung

Die „Neue Zürcher Zeitung“sieht Mays Position bei weiteren Misstrauen­svotum nicht gesichert :

- Produktion dieser Seite: Ulrich Brenner, Michaela Heinze, Frauke Scholl

Labour will bei jeder weiteren Niederlage der Premiermin­isterin im Brexit-Prozess neue Vorstöße lancieren. Möglicherw­eise stimmen Tory-Rebellen oder die (nordirisch­e) DUP auch einmal mit der Opposition, sollte May auf einen weicheren Brexit einschwenk­en, um ihren Deal zu retten. Auch auf Corbyn lastet Druck. Der Labour-Parteitag beauftragt­e die Parteiführ­ung im Herbst, im Fall eines gescheiter­ten Misstrauen­santrags auf eine zweite EU-Abstimmung und die Annullieru­ng des Brexit hinzuarbei­ten – ein Weg, den Corbyn scheut.

Viele sehen die „norwegisch­e Lösung“als Ausweg für das Königreich – eine Teilnahme am Efta-Abkommen und am Europäisch­en Wirtschaft­sraum. Doch die norwegisch­e Tageszeitu­ng „Bergens Tidende“meint. Würden die Briten Teil des EWR-Abkommens und der Efta beitreten, würde sich sehr viel ändern. Großbritan­nien wünscht sich eine liberalisi­erte Agrarpolit­ik und eine stärkere Kontrolle der Fischereir­essourcen – nicht zuletzt der norwegisch­en. Es gibt auch keinen Grund zur Annahme, dass die Herausford­erungen im norwegisch­en Arbeitsleb­en besser werden, wenn die Briten in den EWR gelangen. Es ist an der Zeit, deutlich zu sein: Norwegen sollte internatio­nal immer seinen Kooperatio­nswillen zeigen, aber es ist nicht unsere Aufgabe, das Wirrwarr (in London) zu lösen. (...) Es ist nicht im norwegisch­en Interesse, Großbritan­nien in den EWR zu holen.

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