Die „Neue Zürcher Zeitung“sieht Mays Position bei weiteren Misstrauensvotum nicht gesichert :
Labour will bei jeder weiteren Niederlage der Premierministerin im Brexit-Prozess neue Vorstöße lancieren. Möglicherweise stimmen Tory-Rebellen oder die (nordirische) DUP auch einmal mit der Opposition, sollte May auf einen weicheren Brexit einschwenken, um ihren Deal zu retten. Auch auf Corbyn lastet Druck. Der Labour-Parteitag beauftragte die Parteiführung im Herbst, im Fall eines gescheiterten Misstrauensantrags auf eine zweite EU-Abstimmung und die Annullierung des Brexit hinzuarbeiten – ein Weg, den Corbyn scheut.
Viele sehen die „norwegische Lösung“als Ausweg für das Königreich – eine Teilnahme am Efta-Abkommen und am Europäischen Wirtschaftsraum. Doch die norwegische Tageszeitung „Bergens Tidende“meint. Würden die Briten Teil des EWR-Abkommens und der Efta beitreten, würde sich sehr viel ändern. Großbritannien wünscht sich eine liberalisierte Agrarpolitik und eine stärkere Kontrolle der Fischereiressourcen – nicht zuletzt der norwegischen. Es gibt auch keinen Grund zur Annahme, dass die Herausforderungen im norwegischen Arbeitsleben besser werden, wenn die Briten in den EWR gelangen. Es ist an der Zeit, deutlich zu sein: Norwegen sollte international immer seinen Kooperationswillen zeigen, aber es ist nicht unsere Aufgabe, das Wirrwarr (in London) zu lösen. (...) Es ist nicht im norwegischen Interesse, Großbritannien in den EWR zu holen.