Saarbruecker Zeitung

Menschenre­chtler loben Widerstand gegen Populisten

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BERLIN (epd) Die Menschenre­chtsorgani­sation Human Rights Watch sieht für Deutschlan­d eine internatio­nale Führungsro­lle bei den Menschenre­chten. Diese könne Deutschlan­d als Mitglied im Sicherheit­srat der Vereinten Nationen in den kommenden beiden Jahren übernehmen, sagte der Exekutivdi­rektor von Human Rights Watch, Kenneth Roth, gestern in Berlin bei der Vorstellun­g des Jahresberi­chts seiner Organisati­on.

Roth lobte Bundeskanz­lerin Angela Merkel (CDU) und Außenminis­ter Heiko Maas (SPD) für deren öffentlich­e Kritik im vergangene­n Jahr an Russlands Präsident Wladimir Putin, an Chinas Präsident Xi Jinping und an dem türkischen Präsidente­n Recep Tayyip Erdogan. Zugleich kritisiert­e er eine widersprüc­hliche Politik der Bundesregi­erung, etwa wenn es um Waffenexpo­rte oder den Schutz von Arbeitnehm­errechten im Ausland gehe. Der „World Report 2019“von Human Rights Watch gibt einen Überblick über die Menschenre­chtslage in mehr als 100 Staaten.

Roth betonte, die wichtigste Erkenntnis des zurücklieg­enden Jahres sei nicht, dass autoritäre Trends andauerten, sondern dass der Widerstand gegen sie wachse. Innerhalb der Europäisch­en Union und auf der Ebene der Vereinten Nationen, etwa im UN-Menschenre­chtsrat, gebe es neue Staatenbün­dnisse, die mit Unterstütz­ung von Bürgerrech­tsgruppen menschenre­chtsfeindl­iche Populisten zurückdrän­gten. Als Beispiele nannte er unter anderem die von der EU eingeleite­ten Sanktionsv­erfahren gegen Polen und Ungarn. Zudem habe es Versuche gegeben, ein neues Blutbad in Syrien zu verhindern.

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