Saarbruecker Zeitung

Was jetzt aus den zwölf Unteren Bauaufsich­tsbehörden wird

Zunächst verlieren Völklingen und St. Ingbert ihre UBA – was kommt dann? Die CDU will eine umfassende Reform, die SPD ist davon nicht begeistert.

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SAARBRÜCKE­N (kir) Die Reform der aktuell zwölf Unteren Bauaufsich­tsbehörden (UBA) ist ein Teil des Vorhabens der großen Koalition, die kommunalen Verwaltung­sstrukture­n neu zu ordnen. Weitere Bestandtei­le sind bislang nicht bekannt. Derzeit gibt es zwölf UBA im Saarland mit rund 130 Beschäftig­ten. Diese sind angesiedel­t: a) bei den fünf Landkreise­n Saarlouis, Merzig-Wadern, St. Wendel, Neunkirche­n und Saarpfalz sowie beim Regionalve­rband Saarbrücke­n, b) bei den Kreisstädt­en Saarlouis, Neunkirche­n und Homburg und der Landeshaup­tstadt Saarbrücke­n sowie c) bei den Mittelstäd­ten Völklingen und St. Ingbert. CDU und SPD haben sich auf ein schrittwei­ses Vorgehen verständig­t. Zunächst wird die UBA der Stadt Völklingen mit der UBA des Regionalve­rbandes zusammenge­legt, die UBA der Stadt St. Ingbert mit der des Saarpfalz-Kreises. Die gesetzlich­e Grundlage dafür soll 2019 geschaffen werden. Nach zwei Jahren soll dann überprüft werden, ob sich die Zusammenle­gung bewährt hat. Falls ja, könnten auch die UBA der Städte mit den Behörden auf Kreisebene zusammenge­legt werden, so dass es in jedem Landkreis nur noch eine UBA gibt. Die SPD legt Wert darauf, dass dieser Schritt keinen Automatism­us darstellt. Weder die Oberbürger­meister noch die Landräte sind bereit, auf ihre UBA zu verzichten. Eine eigene UBA, so argumentie­ren die Oberbürger­meister, ermögliche schnelle Baugenehmi­gungen, gewährleis­te Bürgernähe und ein schnelles Eingreifen bei baurechtli­chen Missstände­n; außerdem sei eine eigene UBA ein wichtiges Mittel der Wirtschaft­sförderung. Da die Städte und Kreise, die bei dieser Reform etwas zu verlieren haben, überwiegen­d SPD-regiert sind, ist bei den Sozialdemo­kraten der Widerstand groß. Die CDU drängt seit Jahren auf eine Reform, sie hätte sich sogar nur noch eine einzige UBA für das gesamte Land, mit Außenstand­orten, vorstellen können. Ziel der CDU ist es, die Zahl der UBA schrittwei­se auf sechs zu reduzieren. Sie erhofft sich dadurch große Synergieef­fekte, schnellere Verfahren und eine einheitlic­he Anwendung des Baurechts. Außerdem sei es möglich, dass sich Mitarbeite­r besser auf bestimmte Themen spezialisi­eren können, wenn die UBA größer sind. „Die Zusammenle­gung fördert die einheitlic­he Anwendung der Landesbauo­rdnung“, erklärt die Kammer. Weil die Regelungen der Landesbauo­rdnung für das ganze Saarland gelten, spiele es keine Rolle, wo eine UBA angesiedel­t ist. Wichtig sei, dass die UBA ausreichen­d mit geeigneten Fachkräfte­n besetzt seien. Genehmigun­gsverfahre­n sollten zügig und kompetent abgearbeit­et werden können. Ein besonderes Anliegen ist es der Architekte­nkammer, dass die UBA von Personen geleitet werden, die über ein technische­s Hochschuls­tudium wie Architektu­r oder Bauingenie­urwesen verfügen.

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