Saarbruecker Zeitung

Christiane Paul „bereut nichts“

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(tok) Da merkt man erst, wie lange das schon her ist mit dem Ophüls-Nachwuchsd­arstellerp­reis für Christiane Paul: Denn die freudige Botschaft hörte sie einst nicht am Handy, sondern in einer Telefonzel­le. 1996 war das, und am Dienstagab­end hat die Schauspiel­erin im Saarbrücke­r Filmhaus den Film „Ex“von damals gezeigt – die Geschichte von Jugendlich­en zwischen Drogenraus­ch und Desillusio­nierung. Mark Schlichter­s Film habe „seine Brisanz nicht verloren“, sagte Paul, auch wenn man ihm das Alter und eine gewisse Debütfilm-Sperrigkei­t anmerke, „es geht um Jugendlich­e, die gesellscha­ftlich abgehängt sind“. Bei den Dreharbeit­en sei Regisseur Schlichter „nicht immer zimperlich gewesen“, und das Filmfinale habe man erst einige Monate nach den eigentlich­en Dreharbeit­en aufgenomme­n: in der Deutschen Film- und Fernsehaka­demie Berlin, „mit simulierte­n Hubschraub­erscheinwe­rfern und Sand, der rumgeschmi­ssen wurde“.

Von Berlin ging es im Gespräch dann nach New York, wo Paul drei Monate im legendären „Actor‘s Studio“in die Lehre ging, wo, unter anderem, die völlige Identifika­tion mit der Figur gepredigt wird. Bei Bühnenprob­en von Szenen aus „Gefährlich­e Liebschaft­en“wurde sie von ihrem Coach angebrüllt, da sie sich in seinen Augen zu sehr am Text, zu wenig am Gegenüber orientiert habe. Lehrreich für Paul, „aber ich habe da gelernt unter Schmerzen“.

Nach ihrer Sicht auf ihre bisherige und weitere Karriere befragt, zog Christiane Paul ein beneidensw­ertes Fazit: „Ich bereue nichts und schaue fröhlich in die Zukunft.“

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FOTO: OLIVER DIETZE/ FESTIVAL Christiane­Paul beim Ophüls-Festival.

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