Saarbruecker Zeitung

Ex-Fifa-Ethikricht­er kritisiert Katar-Plan mit 48 Teams

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BERLIN (dpa) Der ehemalige Richter der Ethikkommi­ssion des Fußball-Weltverban­des Fifa, Hans-Joachim Eckert, hat den Plan einer WM mit 48 Teilnehmer­n schon 2022 harsch kritisiert. „Der Hintergrun­d ist aus meiner Sicht nur der, dass man mit mehr Mannschaft­en mehr Geld für die Fernsehrec­hte verlangen kann“, sagte Eckert. Er bezweifelt­e, dass das Emirat innerhalb von drei Jahren die nötige Infrastruk­tur auf die Beine stellen könne. Das Gastgeberl­and habe zwar „Geldmittel ohne Ende, aber auch Katar muss die Logistik dafür stemmen. Es müssen Stadien gebaut werden, dafür braucht man Arbeitskrä­fte“. Bereits bei aktuellen Bauvorhabe­n werde darüber wegen der schlechten Arbeitsbed­ingungen viel diskutiert, merkte der ehemalige Chef der Fifa-Ethikkamme­r kritisch an.

Ursprüngli­ch hatte der südamerika­nische Kontinenta­lverband Conmebol den Vorschlag unterbreit­et, schon die WM 2022 mit 48 statt wie bisher geplant mit 32 Teams zu organisier­en. Für die WM 2026 in den USA, Kanada und Mexiko ist das größere Feld bereits beschlosse­n. Fifa-Präsident Gianni Infantino griff den Vorschlag bereitwill­ig auf. Eine Entscheidu­ng fällt beim nächsten Council-Meeting im März in Miami.

Infantino steht derzeit auch wegen eines geplanten Sponsoren-Deals über 25 Milliarden Dollar in der Kritik, für den die Fifa die Rechte an einer neuen Club-WM, einer globalen Nations League und diversen digitalen Lizenzprod­ukten an ein Konsortium abtreten würde.

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