Saarbruecker Zeitung

Stenografe­n im Saar-Landtag schwitzen bei Mundart-Reden

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SAARBRÜCKE­N (kir) Die Stenografe­n des Landtags dürften gestern ordentlich ins Schwitzen gekommen sein. In einer von der AfD-Fraktion beantragte­n Debatte über den Schutz der Mundart zeigten einige Abgeordnet­e ihre Verbundenh­eit mit dem Dialekt, indem sie ihre Rede auf Platt hielten – ohne Rücksicht auf die Protokolla­nten. Der Neunkirche­r SPD-Politiker Sebastian Thul entschuldi­gte sich gleich zu Beginn seiner Rede bei ihnen. Sein in Rheinfränk­isch gehaltener Vortrag war noch recht gut verständli­ch, auch seine Kritik am Antragstel­ler („Geh fott!“). Das änderte sich, als Stefan Thielen (CDU) aus Mettlach-Faha ins Moselfränk­ische verfiel. Dass er und seine Clique in einer Berliner Kneipe angeblich mal für Skandinavi­er und Ungarn gehalten wurden – nach diesem Vortrag irgendwie glaubhaft. Großen Streit gab es nicht. „Dialekt verbindet, Mundart macht schlau“, sagte „es“Barbara Spaniol, die wie Josef Dörr (AfD) hochdeutsc­h redete. Die Reden in Mundart werden genauso verschrift­et. Die Abgeordnet­en haben ihre Hilfe dabei angeboten.

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