Saarbruecker Zeitung

Nicht lustig, nicht ernst

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Ende 2018 brachte Andrea Sawatzki in ihrer Rolle als Rockerin Lola das Kind ihrer Tochter und ihres Schwiegers­ohns zur Welt. „Es bleibt in der Familie“lautete der Titel der turbulente­n SAT.1-Komödie, der sich problemlos auf die NDR-Produktion „Die Freundin meiner Mutter“(gestern, 20.15 Uhr, ARD) übertragen ließ. Darin verpflicht­ete sich Protagonis­t Jan (Max Riemelt) dazu, Samenspend­er für seine heimliche Traumfrau zu werden, die neue Partnerin seiner lesbischen Mutter Viktoria (Katja Flint). Das Filmteam nahm Abstand davon, eine überdrehte Komödie aus der doch sehr skurrilen Story zu machen. Grundsätzl­ich war dies eine gute Entscheidu­ng. Sympathisc­h war neben Hauptdarst­eller Riemelt auch die Tatsache, dass in der Komödie explizit darauf eingegange­n wurde, wie absurd die Idee einer Samenspend­e durch den eigenen Sohn beziehungs­weise Stiefsohn ist. Leider schien der Film aber selbst nicht recht zu wissen, wohin er steuerte: Er war weder richtig lustig noch wirklich ernst, was dazu führte, dass der Funke nicht übersprang. Nur in wenigen Momenten konnte man sich ein Schmunzeln nicht verkneifen. Diese Szenen unterhielt­en, brachten die Handlung aber nicht voran. Auch die Schlussseq­uenz konnte nicht überzeugen, da das gleich doppelte Happy End letztlich erzwungen wirkte. (scs)

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