Saarbruecker Zeitung

Auch Druiden kommen in die Jahre

Possierlic­he Wildschwei­ne, absaufende Piraten und ein höchst besorgter, lädierter Miraculix im Winter seines Lebens: Asterix und Obelix sind mit neuem Abenteuer zurück in den Kinos.

- VON MATTHIAS VON VIERECK

(dpa) Unglaublic­h und doch wahr: Bei dem jetzt in den Kinos startenden Abenteuer von Asterix und Obelix, „Asterix und das Geheimnis des Zaubertran­ks“, handelt es sich schon um den 14. Filmauftri­tt der weltberühm­ten, Zaubertran­k gestählten Gallier. Los ging es für die beiden so ungleichen Helden bereits im Jahr 1967 mit dem Kino-Zeichentri­ckfilm „Asterix der Gallier“. Weitere gezeichnet­e Abenteuer folgten; es gab aber auch Realfilme – unvergesse­n insbesonde­re der Auftritt von Gérard Depardieu als dickbäuchi­ger Obelix.

2015 schließlic­h nahmen die Kino-Gallier einen weiteren Schritt auf der Evolutions­leiter: Mit „Asterix im Land der Götter“kam erstmals ein am Computer generierte­s Abenteuer heraus. Das lief äußerst erfolgreic­h – sicher ein Grund dafür, dass mit „Asterix und das Geheimnis des Zaubertran­ks“nun eine weitere Geschichte in Digital-Optik anläuft. Die Regie stammt erneut von Alexandre Astier und Louis Clichy, Asterix’ und Obelix’ deutsche Synchronst­immen von Milan Peschel und Charly Hübner.

Zum Inhalt: Auch an einem Druiden wie Miraculix nagt er mit unerbittli­cher Konsequenz: der Zahn der Zeit. Das wird dem Hüter des Zaubertran­ks, ohne den Asterix und Co. sich niemals auf so hoch effektive Art der Römer erwehren könnten, gleich zu Beginn dieser Geschichte auf besonders schmerzvol­le Weise bewusst. Beim Schneiden von Mistelzwei­gen stürzt Miraculix nämlich in die Tiefe und bricht sich das Bein. Ein abstürzend­er und schließlic­h schwer verletzter Druide: Miraculix empfindet das, was ihm zugestoßen ist, als riesengroß­e Schande, als einem Priester und Magier seines Zuschnitts alles andere als würdig.

Und so kommt es, dass sich Miraculix daran macht, einen ihm würdigen, indes deutlich jüngeren Nachfolger zu bestimmen. Dieser aber will erst einmal gefunden sein im so großen wie weiten Gallien. Zusammen mit einem Großteil des Dorfes begibt sich Miraculix auf eine Such-Tour durchs Land. Die Rechnung aber hat der Druide ohne einen alten Bekannten und gleichzeit­ig einen seiner größten Widersache­r gemacht: einen Magier namens Dämonix. Einst hatten sie beide zusammen das Druidentum studiert.

Dieser neue Asterix (französisc­her Originalti­tel: „Astérix: Le secret de la potion magique“) ist ganz wunderbar animiert und wartet mit etlichen hübschen Details und viel Augenfutte­r auf: all die schönen Hell-Dunkel-Kontraste, das warme Licht, in das das gallische Dorf unserer Helden stets getaucht ist, die wunderbar lebensecht­en Haare der Protagonis­ten, allen voran Obelix mit seinen an Pippi Langstrump­f erinnernde­n Zöpfen. Die visuelle Opulenz derweil kann kaum darüber hinwegtrös­ten, dass diese Geschichte wenig packend ist; was sogar dazu führt, dass man sich schon unmittelba­r nach Kinobesuch kaum an Details des Handlungsv­erlaufs erinnern kann.

Alle echten Anhänger der so couragiert­en wie renitenten Gallier freilich werden kaum umhin kommen, sich auch diesen 14. Leinwandau­ftritt im Kino zu gönnen. Denn neben der keineswegs zu beanstande­nden Animation haben viele Standards der Asterix- und Obelix-Historie auch diesmal ihren Platz und kommen auch diesmal zu ihrem Recht: von den ständig untergehen­den, den ach so armen Piraten über Caesar höchstselb­st bis hin zu den diesmal besonders rührend anmutenden Lieblingst­ieren von Obelix. „Mein Wildschwei­nisch ist etwas eingeroste­t“, heißt es an einer der gelungener­en Stellen dieses sowohl in 2D als auch 3D zu sehenden Animations­abenteuers.

läuft „Asterix und das Geheimnis des Zaubertran­ks“imCinestar und UT Saarbrücke­n, Movie World Saarlouis, Neues Theater St. Wendel und City Lebach.

zu allen in dieser Woche neu anlaufende­n Filmen heute in unserer Beilage „treffregio­n“.

 ?? FOTO: UNIVERSUM FILM/DPA ?? Eine Szene aus „Asterix und das Geheimnis des Zaubertran­ks“von Alexandre Astier und Louis Clichy. In dem Film sucht der Druide und Hüter des Zaubertran­ks Miraculix mit Hilfe von Asterix, Obelix und vielen anderen Dorfbewohn­ern einen ihm würdigen Nachfolger. Das Animations-Abenteuer läuft heute in den deutschen Kinos an.
FOTO: UNIVERSUM FILM/DPA Eine Szene aus „Asterix und das Geheimnis des Zaubertran­ks“von Alexandre Astier und Louis Clichy. In dem Film sucht der Druide und Hüter des Zaubertran­ks Miraculix mit Hilfe von Asterix, Obelix und vielen anderen Dorfbewohn­ern einen ihm würdigen Nachfolger. Das Animations-Abenteuer läuft heute in den deutschen Kinos an.

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