Drittligist Uerdingen spielt nächste Saison in Düsseldorf
(dpa) Gegen den Willen von Fußball-Bundesligist Fortuna Düsseldorf wird auch Drittligist KFC Uerdingen seine Heimspiele in der kommenden Saison in der Düsseldorfer Arena absolvieren. Die entsprechende Vereinbarung verabschiedete jetzt der Aufsichtsrat der städtischen Verwaltungsgesellschaft „D.Live“. Mit dieser Vereinbarung könne laut D.Live-Geschäftsführer Michael Brill „das wirtschaftliche Defizit unserer Gesellschaft“weiter verringert und „die Auslastung der Arena“erhöht werden. „Themen, die unsere Heimmannschaft Fortuna Düsseldorf betreffen – zum Beispiel Termin-Vorrang, Rasenabnutzung oder Branding – werden entsprechend berücksichtigt“, sagte Brill mit Blick auf den Hauptmieter.
Bleibt der KFC Uerdingen in der 3. Liga, würde er insgesamt 19 Ligaspiele in Düsseldorf austragen. Beim Aufstieg in die 2. Liga, der durch eine Niederlagenserie in den vergangenen Wochen aber sehr unrealistisch geworden ist, wären es 17 Begegnungen. Die Südtribüne kann nur mit Zustimmung von Fortuna Düsseldorf genutzt werden.
Nach Informationen der „Rheinischen Post“unterzeichnete auch die Fortuna einen neuen Mietvertrag über drei Jahre, für den sie jährlich mehr Geld bezahlt, dafür aber auch mehr Rechte bekommt. So sollen Fremdnutzungen künftig nur noch mit ihrer Zustimmung möglich sein. Nachdem KFC-Geschäftsführer Frank Strüver Ende Februar bereits entsprechende Medienberichte bestätigt hatte, hatte es harsche Proteste von der Fortuna gegeben. Der Vorstandsvorsitzende Robert Schäfer bezeichnete die Pläne als „Schnapsidee“, Trainer Friedhelm Funkel wetterte in der „Rheinischen Post“, „dass unsere Vereinsführung überhaupt nicht informiert worden ist. Das gehört sich einfach nicht.“
Die Fortuna monierte als Hauptnutzer einen Rückschlag im Bestreben, die Arena zu ihrer Heimstätte zu machen. Schäfer sagte der „Rheinischen Post“: „Wir finden es nach wie vor alles andere als optimal, aber wir behalten das große Ganze im Blick.“Die Uerdinger spielen derzeit in Duisburg, die heimische Grotenburg erfüllt nicht die Auflagen des Deutschen Fußball-Bundes.