Saarbruecker Zeitung

Das Lummerschi­eder Lummerland kommt

Gemeindera­t einstimmig für Übergangs-Kita. Betriebs- und (kleine) Umbaukoste­n für 2019 sind auf 780 000 Euro veranschla­gt.

- Produktion dieser Seite: Marco Reuther Bernhard Geber

ist, braucht es ein paar Jahre.

Um trotzdem dringend benötigte Plätze anbieten zu können, haben sich Rat und Verwaltung für die Übergangsl­ösung entschiede­n. Im Dorfkrug sollten eigentlich Flüchtling­e eine Bleibe finden, entspreche­nd wurde auch umgebaut und saniert. Doch genutzt werden musste die Unterkunft nie.

Nach einer Begehung des Dorfkrugs mit dem Landesjuge­ndamt und dem Jugendamt des Regionalve­rbandes sowie der Unfallkass­e des Saarlandes hatte die Verwaltung festgestel­lt, dass für eine Übergangs-Kita nur noch kleinere bauliche Veränderun­gen sowie sicherheit­srelevante Ergänzunge­n notwendig sind. „Die Kosten dafür halten sich in einem überschaub­aren Rahmen“, so Redelberge­r. Für Umbaumaßna­hmen, Betriebs- und Personalko­sten fallen in diesem Jahr voraussich­tlich 780 000 Euro an, von denen aus der Gemeindeka­sse maximal 130 000 Euro zu zahlen sind. Der größere Anteil wird über verschiede­ne Fördergeld­er finanziert. Betriebsbe­reit soll die Kita am 1. August dieses Jahres sein. Nach einer Idee von Hauptamtsl­eiter Markus Ringe soll die Kita den Namen „Lummerland“erhalten.

Obwohl alle Ratsfrakti­onen den Plänen zustimmten, gab es auch Kritik. So sagte Ulrich Krebs (FDP): „Die 33 Plätze sind nur ein Tropfen auf den heißen Stein, denn auf der Warteliste stehen 130 Kinder.“Noch schlimmer sehe es für Neubürger aus, deren Kinder kämen nicht mal auf die Warteliste, weil sie in der Grundschul­e sind, ehe eine neue Kita gebaut ist, sagte Krebs. Deshalb plädierte er erneut für eine so genannte Container-Kita.

Im Dezember hatte der Gemeindera­t auf Antrag der FDP beschlosse­n, dass die Verwaltung die Kosten ermitteln soll, die in den nächsten vier Jahren für eine solche Container-Kita anfallen, in der drei Kindergart­engruppen und eine Krippengru­ppe untergebra­cht werden könnten. Außerdem sollte die Verwaltung prüfen, ob es dafür Zuschussmö­glichkeite­n gibt, und sie sollte dem Rat sagen, welches der optimale Platz sei, an dem man eine Container-Kita errichten kann. Bis jetzt ist dieser Prüfauftra­g noch nicht erledigt worden.

Auch die SPD sieht in der Kita Lummerland keine ausreichen­de Lösung. Weil es in der Gemeinde ein großes Neubaugebi­et am ehemaligen Schwimmbad gibt, sagte SPD-Sprecher Stefan Schmidt: „Wir könnten uns in Lummerschi­ed auch eine längerfris­tige Lösung vorstellen, über die vier Jahre hinaus. Trotzdem müssen auch kurzfristi­ge Lösungen her.“Hiltrud Heimes-Vogel (CDU) riet dazu, die Kinderzahl­en genau im Auge zu behalten. „Hält der Trend an oder flaut er wieder ab? Wir müssen auf Dauer eine Lösung finden, aber eine Übergangs-Kita ist auf jeden Fall sinnvoll.“

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