Mixed-Duo schrammt an Bronze vorbei
ÖSTERSUND (dpa) Auch die letzte Schnellfeuereinlage von Erik Lesser reichte nicht, am Ende fehlten zehn Sekunden zu Bronze. Bei der WM-Premiere der Single-Mixed-Staffel mussten sich Lesser und Verfolgungs-Weltmeisterin Denise Herrmann bei der Biathlon-WM im schwedischen Östersund mit dem undankbaren vierten Platz zufrieden geben. „Wir haben keinen schlechten Job gemacht, wenn wir Vierter sind. Ich bin sehr zufrieden“, sagte Lesser am Donnerstag.
Während der Schnellschütze bei seinen vier Schießeinlagen fehlerfrei geblieben war, brauchte Herrmann sechs Extra-Patronen. „Für eine Medaille waren es ein, zwei Nachlader zu viel. In dem Feld darf man sich keinen Nachlader leisten“, bekannte die frühere Langläuferin, die zwar mit ihrer immensen Laufstärke die Konkurrenz in der Loipe in Schach hielt, dann aber am Schießstand die entscheidenden Sekunden liegen ließ. „Es entscheiden Nuancen, deswegen sind wir aber nicht unzufrieden mit der Platzierung“, sagte Bundestrainer Mark Kirchner.
So trugen sich die Norweger Marte Olsbu Röiseland und Johannes Thingnes Bö als Premieren-Weltmeister in die Biathlon-Annalen ein. Auch sie leisteten sich sechs Nachlader, hatten aber am Ende 13,4 Sekunden Vorsprung vor den Italienern Dorothea Wierer und Lukas Hofer (fünf Nachlader). Rang drei sicherten sich die Schweden Hanna Öberg und Sebastian Samuelsson (acht Nachlader/+ 20 Sekunden). Eingeführt wurde das Single-Mixed auch, um schwächeren Nationen mit wenigen Top-Athleten eine WM-Medaillen-Chance zu geben. Doch bei der Premiere auf großer Bühne „hat heute jedes Team voll aufmunitioniert mit der besten Mannschaft“, erklärte Lesser. Herrmann erfuhr am Mittwoch drei Tage nach ihrem ersten WM-Titel von ihrem Einsatz. Dabei ist der neue Wettbewerb sehr schießlastig und bevorteilt schnelle, sichere Schützen. Das ist Herrmann gut drei Jahre nach ihrem Umstieg vom Langlauf zum Biathlon aber noch nicht.
Nach dem Ruhetag am heutigen Freitag geht es am morgigen Samstag mit den Staffeln (Damen 13.15 Uhr und Herren 16.30 Uhr/ jeweils live im ZDF und bei Eurosport) weiter, ehe am Finaltag die spektakulären Massenstart-Rennen auf dem Programm stehen.