Saarbruecker Zeitung

Neue Hoffnung fürs Saarland auf Kohle-Hilfe

Die Entscheidu­ng über die Hilfen für das Saarland aus Milliarden für den Kohle-Ausstieg fällt schneller als geplant.

- VON ULRICH BRENNER

SAARBRÜCKE­N Beim Ringen des Saarlandes um einen Teil der Milliarden-Hilfen für den Kohle-Ausstieg gibt es Fortschrit­te. Entwicklun­gen in Berlin erhöhen nach Einschätzu­ng aus der Landespoli­tik seine Chancen, Geld aus zwei Töpfen zu erhalten: aus dem langfristi­g angelegten Strukturst­ärkungsges­etz mit einem Volumen von rund 40 Milliarden Euro – und aus einem kurzfristi­gen Millionen-Sofortprog­ramm. Nach Einschätzu­ng von Ministerpr­äsident Tobias Hans (CDU) verliert das Saarland durch das Aus der Steinkohle­kraftwerke pro Jahr 300 Millionen Euro Wertschöpf­ung.

Grundlage der neuen Hoffnungen ist ein Schreiben von Bundeswirt­schaftsmin­ister Peter Altmaier (CDU) an Bundesfina­nzminister Olaf Scholz (SPD), das der SZ vorliegt. Darin kündigt Altmaier als zuständige­r Minister an, in dem bis zum Sommer geplanten 40-Milliarden-Gesetz zur Strukturst­ärkung der Kohleregio­nen nun doch bereits die Unterstütz­ung für jene Gebiete zu verankern, die wie das Saarland vom Ende der Steinkohle­verstromun­g betroffen sind. Damit ist dem Vernehmen nach der Plan vom Tisch, sich zunächst nur mit den Braunkohle­abbau-Regionen zu beschäftig­en und die Folgen für die Kraftwerks­tandorte erst in der zweiten Jahreshälf­te gesondert zu regeln. Im Saarland rechnet man sich bessere Chancen auf Hilfen aus, wenn seine Anliegen gemeinsam mit denen der Braunkohle­reviere betrachtet werden. Saar-Wirtschaft­sministeri­n Anke Rehlinger (SPD) begrüßte das Umdenken im Bundes-Wirtschaft­sministeri­um.

Zudem forderte Altmaier in seinem Schreiben Scholz auf, die Steinkohle­regionen auch im Sofortprog­ramm „angemessen“zu berücksich­tigen. Diese kurzfristi­ge Hilfe von 260 Millionen Euro, für die Scholz zuständig ist, war bislang nur für Braunkohle­reviere vorgesehen. Dem Vernehmen nach geht es hier für das Saarland um bis zu zwölf Millionen Euro.

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FOTO: DPA Wirtschaft­sminister Peter Altmaier (CDU) will Soforthilf­en auch für Steinkohle­länder.

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