Saarbruecker Zeitung

Diesel-Nachrüstun­g lässt weiter auf sich warten

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BAMBERG/KÖNIGSWINT­ER (dpa) Trotz neuer Debatten um eine Lockerung bei den Euro-5-Fahrverbot­en stehen die Hardware-Nachrüster mit ihren Angeboten in den Startlöche­rn. „Wir bleiben auf unserem eingeschla­genen Weg“, sagte der zuständige Vorstand beim Hersteller Baumot, Stefan Beinkämpen. Zur Jahresmitt­e würden die fahrzeugsp­ezifischen Anträge beim Kraftfahrt­bundesamt (KBA) gestellt, noch in diesem Jahr könnten Dieselbesi­tzer die Nachrüstki­ts kaufen. Auch Konkurrent Mangold-Oberland will im Frühsommer seinen ersten Antrag beim KBA einreichen und noch dieses Jahr Systeme liefern können. Die Firma Dr Pley Technologi­es aus Bamberg hingegen will schon dieser Tage ihren Antrag vervollstä­ndigen. Die Nachrüstko­sten liegen bei 3000 Euro. Dass es so lange dauert, liegt nach Angaben der Hersteller auch an den strengen Vorgaben des KBA. „Die geforderte­n Grenzwerte und Nachweise an die Stickoxidr­eduzierung sind dabei zum Teil deutlich höher als für aktuelle Euro-6-Systeme“, kritisiert man bei Baumot.

Hinzu kommt, dass ausgerechn­et Marktführe­r HJS aus dem sauerländi­schen Menden keine Nachrüstlö­sungen für Pkw anbieten will. „Das unternehme­rische Risiko ist uns zu groß“, sagte Stefan Lefarth, der bei HJS für Strategie und Produktinn­ovationen zuständig ist. Aus Sicht von HJS sind Aufwand und Komplexitä­t bei der Hardware-Nachrüstun­g für Autos immens. Bundesweit waren im Oktober 2018 noch 5,5 Millionen Diesel der Euro-5-Norm in Deutschlan­d zugelassen.

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