Saarbruecker Zeitung

Wie Glaubensvi­elfalt Gutes bringen kann

Interrelig­iöser Dialog vereint in Saarbrücke­n Christen, Juden und Muslime, um Fakten von Vorurteile­n zu trennen.

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Alkassar (Islamische Gemeinde/ Burbach), Thomas Aiff (Baha’i-Gemeinde). Die türkisch-islamische Gemeinde Ditib, die Alevitisch­e Gemeinde, das Islamische Kulturzent­rum, der Verein Aisa Saar-Lor-Lux, die christlich­e-jüdische Arbeitsgem­einschaft Saarbrücke­n und der Verein Ramesch unterstütz­en den Dialog. Für die Stadt dabei ist Veronika Kabis vom Büro für Zuwanderun­g und Integratio­n.

Die Arbeitsgem­einschaft hat in den Jahren seit ihrer Gründung einiges Durchhalte­vermögen gezeigt. Der große Paukenschl­ag ist nicht das Ziel. Nasir Alkassar von der Islamische­n Gemeinde ist wichtig: Jeder behält seine Meinung und seinen Glauben, Vorurteile sollen abgebaut werden, damit ein friedliche­s Zusammenle­ben möglich ist. Das lässt sich leicht formuliere­n, aber nicht ganz so leicht umsetzen.

Damit ein interrelig­iöser Dialog funktionie­rt, braucht es viele Gespräche. Heiner Buchen vom Dekanat Saarbrücke­n sagt: „Wir sind in einem Lernprozes­s.“Es gelte Vorurteile offenzuleg­en und dann zu ändern. Er erinnert sich an einen interrelig­iösen Stadtrundg­ang, zu dem 200 Menschen kamen. Das habe die Veranstalt­er damals überrascht und auch überrumpel­t.

Es war auch ein gutes Zeichen. In Saarbrücke­n ist es offenbar möglich, das zu erreichen, was Veronika Kabis sich wünscht: das „an die Basis zu bringen“, was in der Arbeitsgru­ppe besprochen wird. Das schafft der Interrelig­iöse Dialog alleine nicht. Deshalb sind, das bekräftigt Nasir Alkassar, die Imame wichtig. Die, sagt er, müssten unbedingt auf Deutsch predigen. Und sie müssten ihre Gemeinden lehren, wie man sich in Deutschlan­d verhält.

Nachdem er sich neu konstituie­rt hat, will der „Interrelig­iöse Dialog“auch wieder nach außen gehen: Am 22. September, einem Sonntag, sollen die interkultu­rellen Wochen mit einem Friedensge­bet der Religionen eröffnet werden.

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FOTO: LANDESHAUP­TSTADT SAARBRÜCKE­N/STEFAN HIMMER Die Teilnehmer am interrelig­iösen Dialog stehen mit Oberbürger­meisterin Charlotte Britz vor dem Rathaus St. Johann.

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