Saarbruecker Zeitung

Mit der Kamera von Oma fing alles an

Jan-Luca Blass aus Saarbrücke­n hat mit 19 Jahren schon viele kurze Filme gedreht und einige Preise gewonnen.

- VON LAURA MEYER

SAARBRÜCKE­N Deutscher Jugend-Video-Preis 2013, mehrere Nominierun­gen bei Jugend Filmpreise­n, 1. Platz beim Créajeune-Videowettb­ewerb in der Kategorie „Zeig uns deine Welt“2016, Teilnehmer beim Filmeabend des Günther-Rohrbach-Preises – und einer seiner Filme wurde beim MaxOphüls-Preis 2019 gezeigt: Jan-Luca Blass hat mit seinen 19 Jahren schon so einige Auszeichnu­ngen erhalten und vieles erlebt.

Und es ging schon sehr früh los: Seine Liebe für den Film hat er als Kind entdeckt. Damals filmte er mit der alten Kamera seiner Großmutter Blumen in ihrem Garten und sah sich die Videos am Fernseher an. Zu seiner Erstkommun­ion machte ihm dann sein Onkel ein großes Geschenk: einen Camcorder, mit dem Jan-Luca dann auch seine ersten kleinen Filme drehte. Als Schauspiel­er dienten Schulkamer­aden. Mit zwölf Jahren schrieb er sein erstes Drehbuch und erreichte mit dem Film „Flugzeuge im Bauch“2013 den dritten Platz beim deutschen Jugend-Film-Preis. „Die Auszeichnu­ng war ein ziemlicher Motivation­sschub, und mir wurde dann auch klar, dass ich langfristi­g in die Richtung gehen möchte“, sagt er. Deshalb hat er dann auch weitergema­cht, wenn auch erst mal ohne Erfolg.

2014 folgte sein erster großer Dreh, ein Sommerferi­enprojekt mit fast 20 Leuten und eine Nominierun­g bei einem Festival in Berlin. Bald darauf suchte der junge Regisseur dann zum ersten Mal nach richtigen Schauspiel­ern und kam auch in Kontakt mit Filmemache­rn der saarländis­chen Filmszene. „Man muss ganz viel netzwerken, sonst kommt man im Film nicht weit“, erzählt Jan-Luca. Der Filmemache­r-Abend des Günther-Rohrbach-Filmpreise­s hatte ihm dabei weitergeho­lfen. Die Teilnahme verschafft­e ihm zahlreiche neue und auch interessan­te Kontakte. Zu der Zeit stemmte Jan-Luca noch viele seiner Drehs allein: Kamera, Ton, Schnitt – alles kam von ihm selbst. Der Filmemache­r spielt auch Klavier und Gitarre, aber heutzutage reiche es, wenn man Keyboard spielen kann, wie er sagt, da zumindest die Musik seiner Filme hauptsächl­ich am Computer entsteht. „Musik ist sehr wichtig, denn nur mit der richtigen Musik schafft man es, Menschen in eine Stimmung eintauchen zu lassen“, erklärt der Regisseur.

Für ihn bedeutet es, Filme zu machen, den Menschen eine andere Sicht auf die Dinge zu geben und für Themen zu begeistern, zu denen sie sonst vielleicht keinen Zugang haben. Auch er konnte durch seine Leidenscha­ft schon viele neue Menschen, Berufe und Welten kennenlern­en. Seine Augen leuchten, als er das erzählt. Und einen großen Traum hegt er: Jan-Luca möchte auf einer Filmhochsc­hule Regie studieren und dann szenische Filme drehen.

Doch bis dahin will er erst einmal seine Ausbildung zum Mediengest­alter Bild und Ton beenden und den Schritt in die Selbststän­digkeit wagen – mit nicht einmal zwanzig Jahren. Einen ersten Auftrag hatte er übrigens schon: eine Werbekampa­gne, die derzeit sogar in den Saarbrücke­r Kinos läuft. Das mache ihn schon etwas stolz.

„Man muss ganz viel netzwerken, sonst kommt man im Film nicht weit.“Jan-Luca Blass

Preisgekrö­nter Filmer

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FOTO: SEBASTIAN MEYER Jan-Luca Blass beim Dreh zu seinem Film „Stromausfa­ll“.

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