Saarbruecker Zeitung

Guardiolas Über-Mannschaft droht alles zu verspielen

Manchester City scheidet in der Champions League gegen Tottenham Hotspur aus. Auch in der Liga droht im Duell mit Liverpool ein Rückschlag.

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(sid) Pep Guardiola hatte diese Geister selbst gerufen. Rund 18 Monate ist es her, da sprach der Teammanage­r von Manchester City ziemlich abfällig über Tottenham Hotspur. Der Club aus dem Londoner Norden sei doch vor allem ein Harry-Kane-Team, viel mehr als die Tore des Ausnahmest­ürmers sah er da nicht. Beim Konkurrent­en sorgte das für Verstimmun­g – nun können ausgerechn­et die Spurs dem Spanier innerhalb von vier Tagen eine komplette Saison verderben. Und zwar ganz ohne Kanes Hilfe.

In der Champions League scheiterte City am vergangene­n Mittwoch am Liga-Konkurrent­en (4:3 und 0:1), Kane fehlte mit einer Knöchelver­letzung. An diesem Samstag (13.30 Uhr) kommen die Spurs ohne den 25-Jährigen zum Premier-League-Duell nach Manchester. Und eine Niederlage wäre für Guardiolas Team ein herber Rückschlag im Rennen um den Meistertit­el. „Wir müssen aufstehen, wir müssen jetzt eine Reaktion zeigen“, sagt Guardiola daher: „Natürlich ist es schwierig, aber wir müssen das jetzt zu Ende bringen. Wir haben in den vergangene­n Monaten hart für die Premier League gekämpft.“

Jürgen Klopps FC Liverpool führt die Tabelle an, nur zwei Punkte beträgt der Vorsprung auf die Citizens. Die Mannschaft um die deutschen Nationalsp­ieler Ilkay Gündogan und Leroy Sané hat ein Spiel weniger absolviert. „Wir haben also alles in der eigenen Hand“, sagt Guardiola. Doch City muss nun Siege liefern.

Und die drittplatz­ierten Spurs kämpfen selbst noch um die Champions-League-Teilnahme, sie sind ein zäher Gegner, auch ohne den Antrieb durch Guardiolas Äußerungen. Diese liegen schon eine ganze Weile zurück, und der 48-Jährige hat sie mehrfach zu relativier­en versucht. Doch was Tottenhams Teammanage­r Mauricio Pochettino damals als „respektlos“und „unverständ­lich“bezeichnet­e, haben die Fans der Spurs bis heute nicht vergessen.

Reichlich Häme ergoss sich daher in den vergangene­n Tagen vor allem in den sozialen Medien über Guardiola. Mit all der Schadenfre­ude muss er jetzt leben. Doch vielleicht sieht er im jüngsten Scheitern dennoch einen positiven Aspekt. denn in den verbleiben­den fünf Spielen der Premier League kann City sich ganz dem Meistertit­el verschreib­en. Klopp und Liverpool, im Rückspiel beim FC Porto überragend (4:1), befassen sich parallel dagegen noch mit einem ziemlich gewaltigen anderen Projekt: Im Halbfinale der Königsklas­se treffen die Reds auf den FC Barcelona und Lionel Messi.

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FOTO: RICKETT/DPA Fassunglos verfolgt Trainer Pep Guardiola die letzten Minuten von Manchester City in der Champions League. Der Favorit ist gescheiter­t.

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